«Princess Cyd» – Zum Coming-out nach Chicago
Wir zeigen den sehr gemächlich erzählten, berührenden Film über weibliche Sensibilität, Sexualität und Befreiung in der Queerfilmnacht
In den USA lief er schon vor einem Jahr im Kino; jetzt ist «Princess Cyd» von Stephen Cone auch bei uns zu sehen, in der Queerfilmnacht, präsentiert von MANNSCHAFT.
Die 16-jährige Cyd aus South Carolina besucht in den Sommerferien ihre Tante Ruth in Chicago. Sie ist eine bekannte Schriftstellerin, auch von ihre Nichte offenbar noch nie etwas von ihr gelesen hat. Mit Büchern hat sie es nicht so.
Die beiden Frauen haben sich seit dem Tod von Cyds Mutter vor vielen Jahren nicht gesehen – damals war Cyd erst acht. Der Vater ist depressiv, sie kommen nicht besonders gut miteinander aus, also ist die Teenagerin gar nicht böse, dass sie eine Weile von Hause weg kann.
Die beiden Frauen könnten unterschiedlicher kaum sein: Während Cyd den ganzen Tag Fussball spielen oder sich im Garten sonnen möchte, sitzt Ruth am liebsten hinterm Schreibtisch und feilt an ihren Texten. Auch beim Thema Liebe haben sie andere Ansätze: Cyd erkundet gerade ihr sexuelles Begehren. Mal hat sie Sex mit dem Nachbarsjungen Ridley, der bei zwei Müttern aufwächst, und mit dem sie sich vor einem Treffen des Leseclubs ihrer Tante drückt.
Weihnachten mit MANNSCHAFT: Schenken für ein ganzes Jahr!
In einem Coffeeshop trifft sie auf Katie, die dort als Barista arbeitet. Die beiden verbringen immer wieder Zeit miteinander und verlieben sich. Tante Ruth hingegen ist Langzeit-Single und hat scheinbar kein Bedürfnis, daran etwas zu ändern. Als Cyd ihre Tante aus der Liebesreserve locken will, erklärt Ruth ihr ein paar Dinge über das Glücklichsein.
In seinem neuen Film, den wir im englischen Original mit Untertiteln zeigen, porträtiert Regisseur Stephen Cone mit feinem Gespür für kleine Gesten, Blicke und Zwischentöne zwei komplexe Frauenfiguren. In dem elegant geschriebenen Film beeindrucken Rebecca Spence als empathische und selbstbestimmte Frau in den besten Jahren und Nachwuchsstar Jessie Pinnick als Teenager auf der Suche nach einer Identität, die sich richtig anfühlt. Ein sehr gemächlich erzählter, berührender Film über weibliche Sensibilität, Sexualität und Befreiung.
«Princess Cyd» läuft u. a. in Aachen am 17. und in Hanau am 21. Dezember. Alle Termine unter: queerfilmnacht.de
Das könnte dich auch interessieren
Film
Biopic über die schwule Liebe von James Dean – mit Brandon Flynn
Der Film basiert auf den Memoiren des Ex-Liebhabers der queeren Hollywood-Ikone.
Von Newsdesk Staff
Unterhaltung
Serie
Liebe
People
Schweiz
Fussballerin Aurélie Csillag: «Den Vorkämpferinnen verdanken wir viel»
Mit der Heim-EM geht für Fussballerinnen wie Aurélie Csillag ein grosser Traum in Erfüllung. Ob das junge Talent auch tatsächlich für das Schweizer Nationalteam zum Einsatz kommen wird, zeigt sich erst in den kommenden Wochen.
Von Greg Zwygart
Lesbisch
Coming-out
Leben
Lust
«Können etwa Heterokerle keine Bottoms sein?»
Der US-Schauspieler Morgan Spector löste mit einem Interview Diskussionen aus.
Von Newsdesk Staff
Serie
People
Gendern
Unterhaltung
Kolumne
Kollektives Coming-out in Klagenfurt
Fernab von CSD-Trubel und Grossstadt-Glitzer: Sieben Menschen erzählen auf einer Kärntner Bühne von ihrer Angst, in der eigenen Heimat queer zu sein. Unsere Kolumnistin Anastasia Biefang sass im weinenden Publikum.
Von Anastasia Biefang
die trans Perspektive
Coming-out
TIN
Theater
Österreich