«Pride is a demonstration»: Wien gibt Motto für 2024 bekannt

Die Regenbogenparade findet am 8. Juni statt – vor der Nationalratswahl

Vienna Pride (Foto: John Samuel / CC BY-SA 4.0 Deed)
Vienna Pride (Foto: John Samuel / CC BY-SA 4.0 Deed)

Die Homosexuelle Initiative (HOSI) Wien hat umfangreiche Details zur diesjährigen Pride-Saison veröffentlicht.

«Pride ist ein Fest der Liebe, der Akzeptanz und des Zusammenhalts. Aber Pride ist mehr als das: Pride ist eine Demonstration», heisst es in einer Presseaussendung. «Es geht um die Sichtbarkeit von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender, intergeschlechtlichen und queeren Menschen. Pride soll sichtbar machen, was allzu oft in die Unsichtbarkeit gedrängt wird.»

Und weiter: «Damit LGBTIQ-Jugendliche und andere, die (noch) nicht offen leben können, wissen, dass sie nicht allein sind. Damit alle sehen, dass LGBTIQ-Menschen und ihre Familien, Freund*innen und Unterstützer*innen viele sind. Der Kern jeder Pride ist es, auf die Strasse zu gehen.» Entsprechend das Motto der Pride dieses Jahr «Pride is a demonstration».

«In der Mehrheitsgesellschaft ankommen» Organisatorin Katharina Kacerovsky-Strobl: «Mit dem Motto wollen wir in den Vordergrund rücken, wofür Vienna Pride steht. Es ist wichtig, dass unsere Anliegen und Themen in der Mehrheitsgesellschaft angekommen sind, was man daran erkennt, dass die Wirtschaft und Politik unsere Anliegen ernst nehmen und uns immer mehr unterstützen.»

Pride sei im Kern eine Bewegung, die von der Strasse komme und so vielfältig sei wie die LGBTIQ-Community selbst, so Strobl.

Ann-Sophie Otte, Obfrau von HOSI Wien und Mitorganisatorin der Parade, ergänzt: «Das Motto soll die Teilnehmer*innen an dieser grössten Demonstration Österreichs auch dazu anregen, ihre Forderungen an die Politik laut und klar zu erheben. Ob das der Schutz vor Diskriminierung, ein Ende medizinisch unnötiger Operationen an intergeschlechtlichen Kindern, oder das freie Namensrecht für transgender Menschen ist: Pride ist, was wir als Community daraus machen. Und unsere Community ist mit rund 900‘000 Menschen in ganz Österreich nicht zu ignorieren, besonders nicht im kommenden Wahljahr.»

Pride Village im Zentrum der Stadt Für LGBTIQ-Sichtbarkeit werde auch das sogenannte Pride Village (MANNSCHAFT berichtete) auf dem zentralen Rathausplatz sorgen, heisst es. Gemeinsam mit Wiens Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr sei die Finanzierung für insgesamt drei Tagen sichergestellt worden, so HOSI. Entsprechend werde es vom 6. bis 8. Juni vorm Rathaus eine Zeltstadt geben, als «Zuhause vieler Vereine und Initiativen der LGBTIQ-Community».

Der österreichische Politiker Christoph Wiederkehr (Foto: C.Stadler / Bwag / CC BY-SA 4.0 Deed)
Der österreichische Politiker Christoph Wiederkehr (Foto: C.Stadler / Bwag / CC BY-SA 4.0 Deed)

Christoph Wiederkehr erklärt: «Uns alle verbindet das gemeinsame Ziel, die Community in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Daher freue ich mich schon sehr auf viele bunte Veranstaltungen im Pride Month: Sei es das Pride Village am Rathausplatz oder die Regenbogenparade. Die Pride im Herzen der Regenbogenhauptstadt Wien – einer Stadt der Vielfalt! Denn es ist mir ein Anliegen Gleichstellung und Akzeptanz durch umfassende Information zu stärken und Hass und Diskriminierung entgegenzutreten. Jeder Mensch in Wien soll seine Liebe leben können!»

«Stolz auf Vielfalt» Auch der Koalitionspartner SPÖ stehe hinter dieser Lösung, so Gemeinderätin Nicole Berger-Krotsch: «Der Pride-Monat und insbesondere die Regenbogenparade sind für unsere Regenbogenhauptstadt Wien von ganz besonderer Bedeutung. Wir sind stolz auf die Vielfalt in unserer Stadt und stehen im Kampf gegen Diskriminierung und Ausgrenzung und für echte Gleichstellung an der Seite der LGBTIQ-Community!»

Und weiter: «In Wien leben wir Tag für Tag vor, dass wir gemeinsam stärker sind. Die Vienna Pride ist dafür ein besonders starkes und sichtbares Zeichen. Mein besonderer Dank gilt allen Organisator*innen, Mitwirkenden und ehrenamtlichen Aktivist*innen!»

Nicole Berger-Krotsch von der SPÖ (Foto: spoe.wien)
Nicole Berger-Krotsch von der SPÖ (Foto: spoe.wien)

Zusätzlich werde es vom 25. Mai bis zum 9. Juni dutzende weitere Kooperationsveranstaltungen in der ganzen Stadt geben. Zwei Highlights wurden bereits angekündigt: Am 7. Juni findet demnach eine Vienna Pride-Konferenz im Rathaus statt, um aktuelle Inhalte zu diskutieren und einen breiten Diskurs zwischen Community und Kooperationspartner*innen aus Wirtschaft, Politik und anderen Bereichen des öffentlichen Lebens zu ermöglichen. Ausserdem soll am 7. Juni der sogenannte «Pride Run» auf der Wiener Ringstrasse stattfinden, wo zuletzt 2019 mehr als tausend Menschen für Sichtbarkeit und Solidarität gelaufen sind.

Die Regenbogenparade selbst startet am 8. Juni und zwar traditionsgemäss «andersrum», d.h. gegen die Fahrtrichtung auf der Ring-Strasse.

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