Polens Bischöfe wollen LGBTIQ heilen
Die Bischofskonferenz hat einen Leitfaden zu «LGBTIQ-Fragen» veröffentlicht
Polens Bischofskonferenz hat einen Leitfaden zu «LGBTIQ-Fragen» veröffentlicht. Darin wird zwar Gewalt gegen Queers verurteilt, doch wird an anderer Stelle für neue (psychische) Gewalt plädiert: Man möchte Menschen helfen, ihre «natürliche sexuelle Orientierung wiederzuerlangen». Eine euphemistische Umschreibung für «Konversionstherapien».
Die Bischöfe erklären auf 27 Seiten unter anderem, dass die Kirche eine Erweiterung der Definition von Ehe und Familie, die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften «einschliesslich der Regulierung von Eigentum, Unterhalt und Erbschaft» oder das Adoptionsrecht für schwule oder lesbische Paare nicht unterstützen könne, berichtet die katholische Nachrichtenagentur CNA.
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«Einige soziale Medien unterstützen diese Projekte, indem sie die Geschlechterideologie fördern, die angebliche Attraktivität von Scheidung, Verrat und sexueller Promiskuität, aber Treue, Jungfräulichkeit, Keuschheit und Religion lächerlich machen».
Zudem befürworten die Bischöfe auch die Einrichtung sogenannter Beratungsstellen, «um Menschen zu helfen, die ihre sexuelle Gesundheit und natürliche sexuelle Orientierung wiedererlangen möchten».
Während Länder wie Malta (MANNSCHAFT berichtete) und Deutschland (MANNSCHAFT berichtete) inzwischen «Konversionstherapien» zumindest teilweise verboten haben, bestehen in Polen viele katholische Therapeuten darauf, dass sie sich darauf konzentrierten, den Menschen zu helfen, die Lehre der Kirche zur Keuschheit zu leben.
Darüber hinaus sprachen sich die Bischöfe dagegen aus, im Vorschulalter mit der Sexualerziehung zu beginnen. Denn «verantwortungsvolle Erziehung kann nicht mit der Bereitstellung von Materialien für Kinder in Einklang gebracht werden, die menschliche Intimität offenbaren und ihnen das Vergnügen bereiten», ihre Sexualität zu «manipulieren» und sie «in frühe sexuelle Erfahrungen einzuführen».
In Bezug auf trans Menschen erklären die Bischöfe, dass diese zwar das Recht hätten, der Kirche anzugehören, dass man ihnen aber die Taufe und andere Sakramente verweigern müsse. Für das Sakrament der Taufe, Ordination und Ehe sei das genetische Geschlecht entscheidend, «nicht die subjektive sexuelle Selbstbestimmung einer Person», schrieben sie.
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Dennoch erklären die polnischen Bischöfe: Katholik*innen hätten die Pflicht, Menschen zu respektieren, die sich als LGBTIQ identifizieren. Verbale und körperliche Gewalt gegen sie sei abzulehnen. Man sei aber nicht verpflichtet, die Ansichten von LGBTIQ-Menschen unkritisch zu akzeptieren, so die polnischen Bischöfe am Freitag.
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