Polen feiert den Tag der Toleranz mit dem Regenbogen
Die LGBTIQ-Community hat diesen Beistand bitter nötig
Am 16. November findet alljährlich der internationale Tag der Toleranz statt. Dieser wurde am Montag auch in Polen begangen Vor 25 Jahren unterzeichneten 185 Mitgliedsstaaten der UNESCO feierlich die Erklärung der Prinzipien zur Toleranz.
Die Prinzipien wurden am 16. November 1995 unterzeichnet. Seitdem erinnert die UNESCO mit dem Tag für Toleranz jährlich an jene Regeln, die ein menschenwürdiges Zusammenleben der unterschiedlichen Kulturen und Religionen auf dieser Welt ermöglichen. Auch in Polen wurde am Montag ein deutliches Zeichen gesetzt, etwa in der Hauptstadt Warschau.
Die EU-Kommissarin für Gleichstellung, Helena Dalli, begrüsste dieses Zeichen ausdrücklich. Dalli hatte im Sommer angekündigt, dass sechs polnische Gemeinden, die Resolutionen zu «LGBT-freien Zonen» verabschiedet haben, keine europäischen Mittel für Städtepartnerschaften erhalten. Für Homophobie und Verstösse gegen EU-Werte soll es kein Geld geben (MANNSCHAFT berichtete).
Anlässlich des internationalen Toleranztages wurden in Dutzenden Städten und Gemeinden Polens repräsentative Gebäude hervor gehoben. In Warschau erstrahlte der Kulturpalast und die Śląsko-Dąbrowski-Brücke in Regenbogenfarben. Auch Städte wie Danzig beteiligten sich an der Aktion.
https://www.facebook.com/gdansk/posts/10164348655145424
Die LGBTIQ-Community in Polen hat diesen Beistand bitter nötig. Erst kürzlich hat eine Beobachtungsdelegation des Europarats Polen virtuell besucht und führte Gespräche mit Organisationen. Danach zeigte sich die Delegation «besorgt» und «beunruhigt». Gut ein Drittel des Landers hat sich inzwischen zur «LGBT-freien-Zone» erklärt.
Am Donnerstag stellte die Europäische Kommission ausserdem ihre erste EU-Strategie für die Gleichstellung von LGBTIQ Personen vor, die es EU-Gremien ermöglichen soll, ein gemeinsames Minimum festzulegen Definition von Straftaten und Sanktionen in bestimmten definierten Bereichen (MANNSCHAFT berichtete). Auch Belgien bereitet einen Plan vor (MANNSCHAFT berichtete).
Aus vielen Meinungsumfragen geht übrigens hervor, dass sich die Polen für eine tolerante Nation halten. Doch in der Praxis sei an dieser vermeintlichen Toleranz einiges auszusetzen, meint Ewa Piechota vom Amt für Ausländerangelegenheiten, wie polskieradio.pl berichtet.
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«Die Polen erzählen gerne wie offen und gastfreundlich sie sind.» Die Offenheit habe aber ihre Grenzen. «Helfen – ja, aber auf Distanz», meint Piechota.
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