Pfarrer: Christliche Schwule und Lesben sollen auf Sex verzichten
Rolf Sons will aber Homosexuelle «nicht ausgegrenzen
Der baden-württembergische Pfarrer Rolf Sons findet, homosexuelle Christ*innen sollten im Umgang mit ihrer Sexualität Verzicht üben und zölibatär leben.
Laut der evangelische Nachrichtenagentur IDEA fordert Sons diesen Verzicht in einem Seminar auf dem 11. Internationalen Kongress für Psychotherapie und Seelsorge am 3. Mai in Würzburg ausgesprochen. Der Bibel zufolge sei die Ehe von Mann und Frau «der einzig legitime Ort für die Sexualität».
In seinem Vortrag zum Thema «Christliche Seelsorge und Homosexualität in der Perspektive von Schöpfung, Erlösung und Heiligung», räumte der Pfarrer aus Flein bei Heilbronn ein, es handle sich um eine «eine harte Rede“ und sei aus Sicht der modernen und sexualisierten Welt sogar unmenschlich. Doch, so seine Kritik, Sex sei in der heutigen Gesellschaft zum Götzen geworden. Er wies die Anschauung zurück, dass ein Leben ohne Sex kein Leben sei.
Zugleich mahnte Sons, im Christentum dürften Homosexuelle nicht ausgegrenzt werden: «Dass dies ein Grund zur Busse ist, sollte innerhalb der christlichen Gemeinde ernsthaft thematisiert werden.» Sons sei sicher, dass Jesus jeden homosexuellen Menschen annehme.
In einem Beitrag für das Gemeindenetzwerk hatte er 2011 geschrieben und sich dabei auf den Schweizer Theologe Karl Barth bezogen: Homosexualität rüttle an der Gott gegebenen sexuellen Orientierung innerhalb der Ein-Fleisch-Ehe. «Er sagt, dass die Homosexualität im Licht der Schöpfungslehre eine Perversion sei. Tatsächlich geht es an dieser Stelle um die Perversion einer von Gott gegebenen Ordnung, nach welcher innerhalb der Ehe von Mann und Frau Sexualität ihren Platz besitzt.»
Der häufig vorgebrachte Einwand, dass es sich dabei lediglich um die Ablehnung von kultischer Homosexualität, also um die Ablehnung von Kultprostitution, wie sie in Kanaan üblich war, handelt, treffe den Sachverhalt allerdings nicht. Das Verbot gelte grundsätzlich, so Sons.
Kritik übte Sons an der kirchlichen Praxis, homosexuelle Paare zu segnen und zu trauen, wie es am 10. Mai wieder im Rahmen von #Liebegewinnt geschieht. Dabei verschweige die Kirche, dass der göttliche Ehesegen exklusiv der Verbindung eines Mannes und einer Frau vorbehalten sei. Auch von dem Argument von Befürworter*innen der Segnungsgottesdienste, dass auch homosexuelle Beziehungen auf Dauer, Treue und Verbindlichkeit angelegt und somit mit einer Ehe vergleichbar seien, hält Sons nichts.
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