Penélope Cruz strahlt: Glanzvoller Auftakt beim Filmfest Venedig
Pedro Almodóvar stellt seinen neuen Film vor
Der rote Teppich ist so abgesperrt, dass sich dahinter keine Fans drängeln können – doch trotz strenger Corona-Auflagen gelingt dem Festival in Italien ein strahlkräftiger Start mit so einigen Stars. Von Aliki Nassoufis, dpa
Das Meer funkelt verführerisch in der Sonne, davor erstreckt sich kilometerlang der breite Sandstrand von Venedig. Eines aber fehlt in dieser perfekten Kulisse: die Urlaubermengen, die sonst um diese Jahreszeit zum Sonnen und Baden auf die Insel Lido kommen. Auch wenige Meter weiter, beim Filmfestival Venedig, sind zum Auftakt mit Stars wie Penélope Cruz und Pedro Almodóvar die Folgen der Pandemie allgegenwärtig – während gleichzeitig eine Rückkehr zum normalen Festivalalltag zu spüren ist.
Eine strahlende Penélope Cruz, neben ihr ein entspannt wirkender Pedro Almodóvar: Gleich zur Eröffnung liefert das 78. Internationale Filmfestival die gewohnt glanzvollen Bilder von Prominenten. Die beiden Oscarpreisträger stellten am Mittwochabend in einer Gala, in der auch der italienische Schauspieler und Regisseur Roberto Benigni («Das Leben ist schön») mit einem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk geehrt wurde, ihr Drama «Madres paralelas» vor und eröffneten damit die Festspiele. Cruz spielt darin eine von zwei Frauen, die ungeplant schwanger werden. Kurz vor der Geburt ihrer Töchter lernen sie sich in einer Klinik kennen, fortan bleiben ihre Leben eng miteinander verbunden.
Mit «Madres paralelas», was auf Deutsch «Parallele Mütter» bedeutet, greift Almodóvar vieles auf, das man aus seinen früheren Werken wie «Volver – Zurückkehren» und dem Oscarerfolg «Alles über meine Mutter» kennt. Er zeigt starke Frauen, die Verantwortung übernehmen, sich gegenseitig unterstützen und ohne wirkliche Hilfe der Männer behaupten. Hinzu kommt eine Nebenhandlung, die die Gräuel des Spanischen Bürgerkrieges eindringlich anprangert und daran appelliert, die Vergangenheit nicht zu vergessen. Dabei sind seine Bilder gewohnt bunt und geschmackvoll ausgestattet. In fast jeder Szene lässt sich ein satter roter Farbtupfer entdecken.
Dennoch hat man beim Zuschauen auch immer wieder den Eindruck, dass der spanische Regisseur zu viel nur andeutet. Er spricht Vergewaltigung in Schulen und die Probleme allein erziehender Mütter an, geht mit diesen Themen aber nicht wirklich in die Tiefe. Auch eine Wendung zu den beiden Müttern und ihren Kindern baut er überraschenderweise nicht zu einem spannenden psychologischen Drama aus, sondern steuert lieber auf ein eher versöhnliches Ende zu. Damit zählt «Madres paralelas» sicher nicht zu Almodóvars besten Filmen, sicherte dem Festival Venedig aber dennoch einen glamourösen Start.
Bemerkenswert ist dabei auch, wie die Festspiele diesen Glanz trotz der strengen Corona-Auflagen ermöglichen. Die Organisatoren des Cannes-Festivals machten im Juli immer wieder deutlich, dass ihnen volle Kinosäle und drängelnde Fanmassen am roten Teppich wichtiger als Abstandhalten und andere Massnahmen waren. Venedig hingegen beweist einmal mehr, wie man ein internationales Filmfest umsichtig und verantwortungsbewusst gestalten kann – ohne auf glanzvolle Bilder verzichten zu müssen.
Auch der diesjährige Jurypräsident, der südkoreanische Regisseur Bong Joon Ho («Parasite»), lobte Venedigs Umgang mit der neuen Situation. Der Oscargewinner gab sich vor der Eröffnung ausserdem optimistisch: Die Corona-Zeit werde vorbeigehen und das Kino weiterbestehen, war er sich sicher. Als Jury sei es nun wichtig, in den nächsten Festivaltagen die Arbeit aller Filmschaffenden zu respektieren. «Wir sind bereit zu erforschen, wir sind bereit zu kämpfen!»
Das könnte dich auch interessieren
Film
«Der Teufel trägt Prada 2»: Dreharbeiten haben begonnen!
Vor fast 20 Jahren begeisterte die Satire «Der Teufel trägt Prada» das Kinopublikum. Nun laufen die Arbeiten an einem Fortsetzungsfilm an. Wer ist mit dabei?
Von Newsdesk/©DPA
Unterhaltung
Mode
Film
Biopic über die schwule Liebe von James Dean – mit Brandon Flynn
Der Film basiert auf den Memoiren des Ex-Liebhabers der queeren Hollywood-Ikone.
Von Newsdesk Staff
Unterhaltung
Serie
Liebe
People
Zürich
Rob Halford von Judas Priest: «Konzerte bringen Menschen zusammen»
Die Metal-Band feiert das 35-jährige Jubiläum ihres wegweisenden Albums «Painkiller» und spielt am 3. Juli im Hallenstadion in Zürich.
Von Newsdesk Staff
Schweiz
Kultur
Musik
Schwul
Kultur
«The Mattachine Family» feiert queere Eltern und ihre Kinder
Endlich ein Feel Good Film über queere Familienformen
Von Sören Kittel
Regenbogenfamilie
Film