Parade zum CSD Köln wird anders als die anderen
Die Route führt nicht mehr durch enge Innenstadtstrassen
Die Kölner Christopher-Street-Day-Parade wird am 29. August kleiner als gewohnt und auf veränderter Route stattfinden. Normalerweise läuft die Demonstration für LGBTIQ Rechte in Köln Anfang Juli, wegen der Corona-Pandemie ist sie dieses Jahr aber verschoben worden.
«Es gibt einige Teilnehmer weniger, wir sind aber immer noch eine Riesendemonstration», sagte Cologne-Pride-Sprecher Hugo Winkels am Mittwoch. Wenn die Demonstration vor Corona viereinhalb Stunden an einem vorbeigezogen sei, würden es dieses Jahr etwa zwei bis zweieinhalb Stunden.
Um sicherzustellen, dass Abstände eingehalten werden könnten, habe man die Wegstrecke geändert. Sie führe jetzt nicht mehr durch enge Innenstadtstrassen, sondern linksrheinisch über die breite Rheinuferstrasse zum Heumarkt und dann über die Deutzer Brücke zum Deutzer Bahnhof. Dort seien dann alle Teilnehmenden herzlich willkommen im CSD-Veedel rund um die Lanxess-Arena. Das CSD-Veedel vereine ein buntes Fest mit ausgefallenen Bühnenauftritten, engagierten Reden und emotionalen Momenten.
Die CSD-Parade 2019 hatte nach Veranstalter-Angaben 1,2 Millionen Besucher*innen angezogen. Im vergangenen Jahr war der CSD auf Anfang Oktober verschoben worden und hatte dann nur in stark verkleinerter Form stattgefunden – statt der Parade gab es eine Fahrraddemo. Mit wie vielen Besuchern und Besucherinnen dieses Jahr zu rechnen sei, sei nicht abzusehen, sagte Winkels. Es würden natürlich weniger als in normalen Jahren ganz ohne Corona.
2016 soll ein junger Mann am Rande des Kölner CSD von Polizeibeamten geschlagen, getreten und gedemütigt worden sein, doch das Verfahren gegen die Einsatzkräfte wurde «heimlich eingestellt». Die SPD verlangt Aufklärung (MANNSCHAFT berichtete).
In diesem Jahr wurde ein Bezirkspolitiker beim Christopher Street Day in Gelsenkirchen von Unbekannten mehrfach attackiert und fühlte sich von der Polizei im Stich gelassen. Die grüne Europaabgeordnete Terry Reintke hat zwei der Übergriffe miterlebt.
Auch am letzten Wochenende waren wieder viele Menschen für Vielfalt und LGBTIQ Rechte auf die Strasse gegangen, u.a. in Neubrandenburg und in Innsbruck (MANNSCHAFT berichtete).
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