Papst geisselt Leihmutterschaft und Geschlechtsanpassungen
«Über sich selbst verfügen zu wollen (…) bedeutet nichts Anderes, als sich selbst zu Gott zu machen»
In einer neuen Grundsatz-Erklärung hat Papst Franziskus Abtreibungen und das Austragen von Kindern durch Leihmütter als schwere Verstösse gegen die Menschenwürde angeprangert.
Das Oberhaupt der katholischen Kirche geisselte in dem am Montag vom Vatikan veröffentlichten Schreiben zudem Geschlechtsanpassungen sowie die «Gender-Theorie» als Verstösse gegen die von Gott gegebene Würde des Menschen. «Über sich selbst verfügen zu wollen (…) bedeutet nichts Anderes, als der uralten Versuchung des Menschen nachzugeben, sich selbst zu Gott zu machen», heisst es dort.
Ein menschliches Wesen – ob ungeboren oder nicht – sei immer etwas Heiliges und Unantastbares, so das Schreiben. Der Abbruch einer Schwangerschaft bedeute nichts Anderes, als den «Schutzlosesten und Unschuldigsten von allen» die Menschenwürde abzusprechen. Der 87 Jahre alte Papst ist seit langem als strikter Gegner von Abtreibungen bekannt.
Ähnlich verhält es sich der Erklärung zufolge mit der Leihmutterschaft – wenn eine Frau auf Bestellung ein Kind austrägt und dann anderen überlässt. So werde ein Kind zu einem «blossen Objekt», die Würde der Frau aus Profitgründen verletzt. Auch beim Thema Geschlechtsanpassung positionierte sich der Vatikan klar: Ein Körper müsse akzeptiert und respektiert werden wie erschaffen.
Die Erklärung namens Dignitas infinita (zu Deutsch: «Unendliche Würde») wurde nach jahrelanger Vorbereitung vom vatikanischen Dikasterium für Glaubenslehre unter Federführung von Kardinal Victor Manuel Fernández veröffentlicht, der ebenso wie der Papst aus Argentinien kommt. Franziskus hatte sie zuvor gebilligt. Zu den Themen, die darin angesprochen werden, gehören auch Krieg, Armut, Migration, Menschenhandel und Gewalt gegen Frauen.
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