Nationalrat bezieht Stellung gegen LGBTIQ-Feindlichkeit in Polen
Das Parlament stellt sich hinter die Community
In Polen soll künftig ein Gesetz verbieten, dass Demonstrant*innen etwa die Ehe für alle fordern (MANNSCHAFT berichtete). Nun stellte sich das Parlament in Wien hinter die polnische Community und deren Grundrechte.
Zudem soll dem Entwurf zufolge bei Demonstrationen nicht für die Adoption von Kindern durch homosexuelle Paare und für eine «andere sexuelle Orientierung als die heterosexuelle» geworben werden. Immer wieder gibt es in dem EU-Staat Angriff von staatlicher Seite auf die LGBTIQ-Gemeinde. In der Nationalratsdebatte am Freitag wurde ein Antrag zur Verbesserung der Situation von LGBTI und der Meinungsfreiheit in Polen angenommen.
Ein Antrag der SPÖ wurde abgelehnt, dafür brachten die Regierungsmitglieder, die LGBTIQ-Sprecherin der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic, und der ÖVP-Abgeordnete Nico Marchetti ihrerseits einen Antrag ein.
«Auch wenn es enttäuschend ist, dass es so lange für ein entschiedenes Bekenntnis der Republik gegen die menschenrechtsfeindliche Politik unseres EU-Nachbarn gebraucht hat, freue ich mich, dass unser monatelanger Druck gewirkt hat und die türkis-grüne Regierung sich endlich zu ihrer internationalen und bilateralen Verantwortung bekennt», erklärte SPÖ-Gleichbehandlungssprecher und Antragssteller Mario Lindner.
Österreich sei in einer historischen Verantwortung, sich – so wie viele andere europäische Staaten – für die menschenrechtliche Basis der Europäischen Union mit besonderer Energie einzusetzen. Dass ÖVP und Grüne als Reaktion auf den SPÖ-Antrag endlich zu einer eigenen Entschliessung bereit seien, sei ein wichtiger Erfolg für die österreichische Aussenpolitik.
«Jetzt geht es darum, dass dieser Beschluss von der Bundesregierung endlich umgesetzt wird. Wir werden sehr genau beobachten, was die Regierung wann tut, um sich für die Menschenrechte in anderen EU-Ländern einzusetzen», so Lindner, der auch Vorsitzender der sozialdemokratischen LGBTIQ-Organisation SoHo ist.
Der SPÖ-Abgeordnete kritisierte, dass die türkis-grüne Bundesregierung im vergangenen Sommer erst nach massivem öffentlichem Druck bereit war, einem europäischen Regierungsbündnis gegen ähnliche Gesetzesinitiativen in Ungarn beizutreten. Lindner kündigte eine Reihe parlamentarischer Anfragen an, die genau überprüfen sollen, wie die Regierung den Nationalratsbeschluss vom Freitag umsetzt.
Das könnte dich auch interessieren
USA
Trump ehrt ultrarechten Charlie Kirk mit Freiheitsmedaille
Mehr als einen Monat nach dem Tod Charlie Kirks ehrt Trump den rechten Aktivisten. Fast zeitgleich macht sein Aussenministerium mit einer Drohung Ernst.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Religion
News
Hamburg
Homofeindliche Attacke nach CSD: Polizei ermittelt Tatverdächtigen
Gut ein Jahr nach einem mutmasslich schwulenfeindlichen Angriff auf einen Mann in Hamburg hat die Polizei jetzt einen Tatverdächtigen ermittelt. Der 19-Jährige lebt in Niedersachsen.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Polizei
Berlin
Schwulenfeindliches Mobbing in Berlin: Schulaufsicht in der Kritik
Der Ehemann eines schwulen Lehrers am Campus Rütli in Neukölln berichtet über monatelanges Mobbing gegen ihn. Nun steht der Leiter der Schulaufsicht in der Kritik. In einem Artikel des Tagesspiegel wird er «König von Mitte» genannt.
Von Newsdesk Staff
Bildung
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Justiz
Geständnis vor Gericht: Nach dem Sex über 70-mal zugestochen
Weil er geglaubt haben soll, sein Sexpartner könne seine Gedanken lesen, soll ein 50-Jähriger im Wahn zum Messer gegriffen haben. Nun hat er vor Gericht seine Tat gestanden.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Schwul
News