Missbrauchsvorwürfe: LGBTIQ-Verein distanziert sich von Sozialwerk
In einem LGBTIQ-Jugendtreff sollen die Verantwortlichen Sex mit Jugendlichen gehabt haben
Gegen das Sozialwerk.LGBT+ wurden schwere Vorwürfe erhoben. Der Liechtensteiner Verein Flay distanzierte sich nun von den Verantwortlichen des Jugendtreffs.
«Jeden psychischen und physischen Missbrauch verurteilen wir auf das Allerschärfste, dies umso mehr bei einem stets vorhandenen, potentiell ausnutzbaren Machtgefälles zwischen Vertrauenspersonen und fragilen, hilfesuchenden Jugendlichen in schwierigen Situationen», erklärte der Vorstand von Flay am Mittwoch in einer Pressemitteilung. «Bei Flay sind wir uns unserer Verantwortung unseren Schützlingen und insbesondere Jugendlichen gegenüber sehr bewusst und halten trotz des aufgebauten Vertrauensverhältnisses jederzeit die notwendige, professionelle Distanz.»
Vor wenigen Tagen waren schwere Vorwürfe erhoben wurden. So berichteten Zeitungen der Tamedia-Gruppe, dass die beiden Personen, die den Verein 2020 mitbegründet haben und seither zentrale Positionen bekleideten, ihre Macht missbraucht hätten (MANNSCHAFT berichtete).
Einer der beiden Vorstände soll sexuelle Kontakte mit zwei 17-jährigen Jugendlichen gehabt haben. Zudem verfüge er über gar keine Ausbildung als Sozialarbeiter, dabei war auf der Website bezüglich seiner Tätigkeiten zu lesen: «LQBTIAQ+-Einzelberatung» und «Beratung Eltern queerer Kinder». Mit seinem Ehemann, der als Geschäftsleiter des Vereins fungierte, soll er eine sexuelle Dreierbeziehung mit einem der Jugendlichen gehabt haben.
Flay hatte mit dem Sozialwerk.LGBT+ in der Vergangenheit des öfteren zusammengearbeitet, sich aber «unabhängig von den nun im Raum stehenden Vorwürfen aus persönlichen Gründen von den beiden Leitern weitestgehend distanziert und im Sommer 2023 die Zusammenarbeit komplett eingestellt», wie es weiter heisst. «Wir prüfen aktuell, ob und wie wir den Jugendlichen in unserer direkten Nachbarschaft als Liechtensteinischer Verein am Besten helfen können», so der Vorstand.
Der Liechtensteiner Landtag berät erstmals die Gesetzesvorlage zur Ehe für alle. 2025 könnte dann die Eheöffung eintreten (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
International
Nach wochenlangen Drohungen: Aktivistenpaar in Mexiko erschossen
Jesús Laiza González und Isaí López Rodríguez nahmen noch am Pride-Umzug in Mexiko-Stadt teil, am nächsten Tag waren sie tot. Die Behörden untersuchen einen Zusammenhang mit einem weiteren Mord.
Von Newsdesk Staff
Liebe
Schwul
NRW
Pride-Schilder am Kölner Rudolfplatz bleiben – vorerst
Die regenbogenfarbenen Haltestellen-Schilder zum CSD am Rudolfplatz haben eine überwältige Resonanz gehabt, sagt die KVB. Eigentlich sollten sie schon wieder abmontiert werden ...
Von Newsdesk Staff
Pride
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Deutschland
«Uns wundert schon, mit welchem Hass uns einige überschütten»
Während des Berliner Christopher Street Day soll keine Regenbogenfahne auf dem Reichstag wehen, weil dieser laut Kanzler Merz kein Zirkuszelt sei. Der Zirkus Charles Knie hatte darauf eine Pride-Flagge gehisst – eine Leihgabe aus Bielefeld.
Von Kriss Rudolph
News
Pride
Fussball
«Lebe wohl!» – Josh Cavallo verlässt Australien
Der offen schwule Fussballer Josh Cavallo verlässt Australien. Sein Verlobter geht mit.
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
Schwul
News