Mehrere LGBTIQ-Preisträger*innen beim Swiss Diversity Award
Die Auszeichnungen würdigen das Engagement für mehr Vielfalt und Inklusion in der Schweiz
Bunte Vielfalt bei den Swiss Diversity Awards in Bern: Auszeichnungen erhielten unter anderem das Beratungsprogramm Du-bist-du sowie die Zurich Pride. TV-Legende Kurt Aeschbacher wurde mit dem Lifetime Award ausgezeichnet.
Am 5. September ging im Berner Kursaal die Swiss Diversity Award Night über die Bühne. Acht Kategorien würdigten Personen und Organisationen, die sich in der Schweiz für mehr Vielfalt einsetzen – sowohl im Bereich LGBTIQ als auch in den Bereichen Gleichstellung und Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen. Unter anderem konnten das LGBTIQ-Beratungsprogramm Du-bist-du, Nationalrat Mathias Reynard und Zurich Pride einen Award entgegennehmen. Der ehemalige Fernsehmoderator Kurt Aeschbacher wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Eröffnet wurde der Abend vom Berner Stadtpräsidenten Alec von Graffenried. «Eine vielfältige Gesellschaft ist nicht automatisch eine inklusive Gesellschaft», sagte er. «Eine inklusive Gesellschaft ist eine Gesellschaft, die diese Vielfalt schätzt, respektiert und lebt – mit jeder Faser.»
Der erste Award des Abends – der «Art & Education Award» – ging an Du-bist-du. Das Programm setzt auf Peer-Beratung und berät Jugendliche und junge Erwachsene zu den Themen sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität. Während dem Lockdown im März und April 2020 verzeichnete Du-bist-du so viele Anfragen wie noch nie (MANNSCHAFT berichtete).
Für eine selbstbewusste Community – und günstige Tests!
Anschliessend präsentierte SRF-Sportmoderator Olivier Borer die Nominierten für den Sport Award. «Spiel doch nicht so einen schwulen Pass. Fussballerin? Alles Kampflesben! So klingt es leider immer noch in der Sportwelt», sagte er, bevor er die Auszeichnung schliesslich an die paralympische Sprinterin Abassia Rahmani überreichte. Borer sprach im Juni im Schweizer Fernsehen erstmals öffentlich über sein Coming-out (MANNSCHAFT berichtete).
Der «Politics Award» ging an SP-Nationalrat Mathias Reynard für sein Engagement als Initiativvater der Erweiterung der Anti-Rassismusstrafnorm auf die sexuelle Orientierung. Das Schweizer Stimmvolk hatte der Gesetzesvorlage am 9. Februar 2020 deutlich zugestimmt (MANNSCHAFT berichtete). Die Stiftung Rossfeld erhielt den «Disability Award». Die Organisation «Helvetia ruft!», die sich für mehr Frauen in der Schweizer Politik einsetzt, konnte den «Equality Award» entgegennehmen.
Der «LGBT+ Award» ging an die Zurich Pride. Lea Herzig und David Reichlin, Präsidentin und Vizepräsident der Zurich Pride, nahmen den Award stellvertretend für den ganzen Vorstand entgegen. Für die Auszeichnung ebenfalls nominiert war Transgender Network Switzerland TGNS.
Am Ende des Abends erhielt der ehemalige Moderator Kurt Aeschbacher den «Lifetime Award» für sein Lebenswerk.
Minderjährige sollen Geschlechtseintrag selbstbestimmt ändern
Auszeichnungen, die das Engagement im Bereich Vielfalt und Inklusion würdigten, seien wichtig, betonte Tamy Glauser gegenüber MANNSCHAFT. «Der Swiss Diversity Award zeichnet Menschen aus, die sich hinter den Kulissen für mehr Diversität einsetzen und macht sie sichtbar. Sie erhalten eine Plattform und werden für ihre oft ehrenamtlich geleistete Arbeit geehrt.»
Das könnte dich auch interessieren
Regenbogenfamilie
Gemeinsam mit Saskia und Dominique durch die Kinderwunschklinik
Saskia (29) und Dominique (27) leben gemeinsam in einem kleinen Haus in Seewe im Kanton Solothurn. Seit über sieben Jahren sind die beiden ein Paar. Sie wünschen sich ein Kind und haben sich dazu entschieden, diesen Wunsch in der Schweiz zu verwirklichen.
Von Elena Löw
Lesbisch
Schweiz
Politik
FKK-«Bildungsreise» von Mannheimer Stadtrat Ferrat sorgt für Wirbel
Die 44-jährige Mimi aus Rheinland-Pfalz reist mit in den FKK-Swinger-Urlaub des Mannheimer Stadtrats Julien Ferrat nach Frankreich. Was sie sich von der Reise erhofft.
Von Newsdesk/©DPA
Bi
Lust
Deutschland
Justiz
Kein sicheres Herkunftsland, wenn Homosexuelle verfolgt werden
Listen sicherer Herkunftsstaaten ermöglichen schnellere Asylverfahren. Italien nutzt sie bei seinem umstrittenen «Albanien-Modell». Nun macht das höchste EU-Gericht dafür Vorgaben.
Von Newsdesk/©DPA
News
International
Sport
«Nur biologisch weiblich»: World Athletics bittet Frauen zum Gentest
Der Leichtathletik-Weltverband verlangt zur WM verpflichtende Gentests von den Athletinnen. Das biologische Geschlecht soll damit überprüft werden. Der Präsident verteidigt die Massnahme.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
Geschlecht