Maximilian Mundt über sein Schwulsein: «Das ist Biologie»
Der «How to Sell Drugs»-Star outet sich in NDR-Sendung
Der Schauspieler Maximilian Mundt spricht erstmals über seine Homosexualität. Der 29-Jährige ist Hauptdarsteller der Netflix-Serie «How to Sell Drugs Online (Fast)», deren letzte Staffel gerade veröffentlicht wurde.
In der NDR-Talkshow «Deep und deutlich» erzählt Mundt, wie er erst spät im Leben zu seiner Sexualität gefunden hat und aber froh darüber ist – und jetzt mit seinem Freund in Hamburg zusammen lebt.
Mundt sagt, dass er während seiner Kindheit und Jugend viel mit Frauen verbracht hat: Vor allem Schwester, Mutter, Tante und Grossmutter hatten einen grossen Einfluss auf ihn. «Ich war immer sehr emotional und wir haben viel über Gefühle gesprochen.» Panzer und Waffen waren verboten. «Vielleicht war ich ein Weichei.»
Er konnte sich noch genau erinnern, als sich seine Tante als lesbisch geoutet hat. Maximilian Mundt war 14 Jahre alt und lag oben in seinem Zimmer und konnte alles hören. «Ich habe gehört, wie sie gesagt hat, sie liebe Frauen.» Mundt bekam auch mit, wie seine Mutter und Grossmutter viel weinten. Bei seiner Tante seien es auch Tränen der Erleichterung gewesen, weil sie es endlich sagen konnte. «Vielleicht dachte ich schon damals an mein eigenes Outing, ich wusste vielleicht schon damals, dass mit mir etwas nicht stimme.»
Zunächst dachte Mundt, er sei asexuell, weil er nicht auf Frauen stehe. «Ich könne ja nicht auf Männer stehen, das wäre ja komisch.» Obwohl er in Hamburg aufgewachsen ist, war es für ihn negativ behaftet. Er habe erst versucht, nur Hetero-Pornofilme zu schauen. «Aber ich habe aber gemerkt, dass ich nur auf die Männer gucke.» Als dann die Corona-Zeit anbrach, beschäftigte er auch sich viel mit sich und dachte: «Es ist doch wohl so: Ich stehe auf Männer.»
Mundt wusste lange nicht, wie man als schwuler Mann dann lebt, «wo was hineingesteckt wird.» Erst mit 23 Jahren habe er das erste Mal Tinder heruntergeladen. «Bis dahin habe ich gar keine sexuellen Handlungen praktiziert», sagt er. Erst hatte er Frauen und Männer in der Suche eingestellt und irgendwann «Frauen» ausgestellt.
Dieses Gefühl, das erste Mal zu seiner Sexualität zu stehen, beschreibt er als befreiend. «Das ist wie ein Instinkt, wo es Klick macht, das Blut im Körper anders rauscht.» Das sei kein Woke-Cirus, keine Ideologie. «Das ist Biologie», sagt er und zeigt auf seine Brust: «Das ist einfach da drinne.» Er mache diesen Schritt, sich öffentlich zu äussern, bewusst, weil er zeigen will, dass es auch okay ist, dass Menschen ihren eigenen Rhythmus brauchen.
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