Max Ophüls Preis Filmfestival kommt mit queerem Programm zurück
Nach zwei Jahren wieder als Präsenzveranstaltung, u.a. mit «Eismayer»
Das Filmfestival Max Ophüls Preis findet im Januar zum 44. Mal in Saarbrücken statt. 56 Filme sind im Programm, darunter auch «Eismayer» und «Piaffe».
In den vier Kategorien Spielfilm, Dokumentarfilm, Mittellanger Film und Kurzfilm sind 39 Werke Uraufführungen, 18 sind Debüts. Das kündigten die Veranstalter*innen am Donnerstag in Saarbrücken an. Eröffnet wird das Festival am 23. Januar mit dem Spielfilm «Aus meiner Haut» von Alex Schaad. Zusammen mit den Nebenreihen werden in sieben Spielstätten in Saarbrücken und dem Saarland 127 Filme in 225 Vorstellungen gezeigt.
Die inhaltlichen Schwerpunkte hätten bei Female Empowerment, gebrochenen Männlichkeitsbildern und psychischer Gesundheit gelegen, aber auch bei Themen wie Krieg und Flucht, Selbstbestimmung, Eltern-Kind-Beziehung, Mutterschaft und queeren Liebesbeziehungen. Und auch die Darstellungsform erscheint vielfältig: Viele kleine und persönliche Geschichten sind ebenso dabei wie Absurdes, Mystery und Horror. Nur Komödien sind in diesem Jahrgang die Ausnahme.
18 Preise mit einem Gesamtvolumen von 118’500 Euro sollen verliehen werden. Zusätzlich zu den Kinopremieren wird eine Auswahl an Filmen des Programms über ein Streaming-Angebot deutschlandweit mit begrenztem Ticketkontingent zur Verfügung gestellt.
«Wir sind aufgeregt und überglücklich, nach zwei Jahren voller Einschränkungen wieder in den vollumfänglichen Präsenzbetrieb zurückkehren zu dürfen», sagte Festivalleiterin Svenja Böttger der Deutschen Presse-Agentur. Ein Filmfestival lebe von der Nähe zwischen Publikum und Filmteams und «dieser einzigartigen Energie».
Der Max Ophüls Preis in Saarbrücken gilt als wichtiges Festival für den jungen deutschsprachigen Film und steht für die Entdeckung junger Talente aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Zur letzten Präsenzveranstaltung im Januar 2020 kamen rund 45’500 Besucher*innen.
2022 erhielt «Moneyboys» den Max Ophüls Preis für den besten Spielfilm (MANNSCHAFT berichtete). Darin geht es um einen Mann, der als Stricher arbeitet, um seine Familie zu ernähren – diese akzeptiert das Geld, jedoch nicht seine Homosexualität.
In diesem Jahr feiert das österreichische Liebesdrama «Eismayer» seine Deutschlandpremiere, das bereits in Venedig ausgezeichnet wurde. Es ist die Geschichte des rauen Vizeleutnants Charles Eismayer (65) und Major Mario Falak (41). 1999 hatten sich die Männer beim Heer kennengelernt. Da war Eismayer noch Ehemann und Familienvater, nicht geoutet. Mario aber war offen schwul (MANNSCHAFT berichtete).
In der Sektion MOP-Watchlist ist «Piaffe» zu sehen. In dem Film kombiniert die aus Tel Aviv stammende und in Berlin lebende Regisseurin und Künstlerin Ann Oren Elemente aus Erotik, Fantasy und Performancekunst zu einer surrealistischen Hommage an das Anderssein. In Locarno wurde «Piaffe» mit dem Preis der Jugendjury geehrt.
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