Marsha P. Johnson als erste trans Frau mit Büste geehrt
Die Stonewall-Pionierin wäre dieses Jahr 76 geworden
Dass ein Park in New York der trans Stonewall-Pionierin Marsha P Johnson gewidmet werden soll, ist bekannt (MANNSCHAFT berichtete). Nun wurde ihr zu Ehren von Aktivist*innen eine Büste aufgestellt.
Von dem queeren Künstler und Sexarbeiter Jesse Pallotta entworfen, wurde eine Büste von Johnson im Christopher Park in der Nähe des historischen Stonewall Inn aufgestellt. Eine Gruppe von New Yorker Aktivist*innen feierten die Ehrung in der vergangene Woche.
Der Schriftsteller, Aktivist und Redner Eli Erlick teilte Fotos der Büste auf Twitter und schrieb dazu: «Alles Gute zum Geburtstag, Marsha! Heute früh haben eine Gruppe von Freunden und ich diese Büste von Marsha P. Johnson im Christopher Park aufgestellt.»
Es handelt sich laut Erlick die erste Statue einer trans Person der Stadt, zudem ist es erst die achte Statue einer historischen Frau von 800 Denkmälern in den Parks von New York City.
«Wir können nicht untätig bleiben und darauf warten, dass die Stadt Statuen für uns baut», erklärte Erlick lau CNN. Diese Form der Representation müsse durch die LGBTIQ Communitys für die Communitys geschaffen werden.
2000 hatte der damalige Gouverneur Andrew Cuomo bekannt gegeben, dass ein Park in Brooklyn der Stonewall-Pionierin gewidmet wird. Damit ist Marsha P. Johnson die erste LGBTIQ-Person, die laut einer Erklärung auf der Website des Staates New York mit der Umwidmung eines State Parks geehrt wird.
Die Stonewall-Vorkämpferin «bekommt erst jetzt die Anerkennung, die sie verdient», sagte Cuomo. Der Staat plane, auf einem Teil des Parks ein weitläufiges Denkmal zu errichten, das Johnson mit Megaphon, Trans-Pride-Flagge und verschiedenen Blumen zeigt – der charakteristische Stil von Johnson.
Eine Razzia vor 52 Jahren löste die Stonewall Riots aus, die den Beginn jenes Aufstandes markieren, der bis heute als Geburtsstunde der modernen queeren Bürgerrechtsbewegung gilt. Das Stonewall Inn befand sich damals übrigens in den Händen der Mafia (MANNSCHAFT berichtete).
Am 6. Juli 1992 wurde Marsha P. Johnson tot im Hudson River gefunden. Über lange Zeit galt Selbstmord als Ursache, doch daran äusserten Freund*innen ihre Zweifel. Im Jahr 2002 wurde der Fall dann als «ungeklärt» eingestuft. Wofür das P. in ihrem Namen steht, bleibt ungeklärt. Sie selbst antwortete auf Nachfragen gerne mit dem Satz: Beachte es einfach nicht.
Das könnte dich auch interessieren
Justiz
Kein sicheres Herkunftsland, wenn Homosexuelle verfolgt werden
Listen sicherer Herkunftsstaaten ermöglichen schnellere Asylverfahren. Italien nutzt sie bei seinem umstrittenen «Albanien-Modell». Nun macht das höchste EU-Gericht dafür Vorgaben.
Von Newsdesk/©DPA
News
International
Sport
«Nur biologisch weiblich»: World Athletics bittet Frauen zum Gentest
Der Leichtathletik-Weltverband verlangt zur WM verpflichtende Gentests von den Athletinnen. Das biologische Geschlecht soll damit überprüft werden. Der Präsident verteidigt die Massnahme.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
Geschlecht
Grüne
Übergriffe auf LGBTIQ: «Die gesellschaftliche Vielfalt ist bedroht»
Übergriffe bei Veranstaltungen zum Christopher Street Day, Angriffe auf queere Menschen: Grünen-Chef Felix Banaszak sieht das als Gefahr für die ganze Gesellschaft.
Von Newsdesk/©DPA
Bi
Deutschland
News
Politik
Pride
Pride in Innsbruck: 4000 Menschen und ein 4,2 km langer Umzug
Etwa 4000 Menschen haben die Pride in Innsbruck besucht – und das aus einigen Teilen in und ausserhalb Österreichs.
Von Newsdesk Staff
Österreich