Weil er schwul ist, durfte er im Kinderfernsehen nicht moderieren
Marcel Mann beklagt Diskriminierung aus der Chefetage
Bei Instagram und Facebook thematisiert der 32-jährige Comedian und Synchronsprecher Marcel Mann die noch immer deutlich sichtbare Diskriminierung von Homosexuellen am Arbeitsplatz.
In dem Post ist ein Ausschnitt seines Interviews mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg vom vergangenen Dienstag zu sehen. In diesem berichtet Mann, dass er im letzten Jahr an einem Moderatoren-Casting für einen privaten Kinderfernsehsender teilgenommen habe.
https://www.facebook.com/marcelmanncomedy/videos/554335428382726/
Obwohl er in allen Phasen des Castings glänzte und es als einziger Mann in die Endrunde schaffte, wurde der Job letztlich an einen der längst ausgeschiedenen Kandidaten vergeben.
Keine Anstellung als «Beschwerdegrund» Die Begründung für die Entscheidung wurde ihm kurz danach durch eine der zuständigen Redakteurinnen übermittelt: Der Senderchef wolle verhindern, einen «Beschwerdegrund» einzustellen und Eltern die Möglichkeit nehmen, ein Problem mit dem Moderator zu haben, da dieser «eventuell nicht morgens neben einer Frau aufwacht». Das, so schreibt er, passierte ihm nicht einmal, sondern gleich zweimal. Und das in der üblicherweise als tolerant geltenden Medienwelt.
Wie durch Homophobie motivierte Diskriminierung in anderen – besonders klassisch «männerdominierten» – Berufsgruppen ausfällt, bleibt nur vorstellbar. Wie man hingegen ein angenehmes Arbeitsklima mit LGBTIQ-Kollegen schaffen kann, zeigt ein Projekt aus der Schweiz.
LGBTIQ-Diskriminierung – schlecht für die Wirtschaft!
In seinem ersten Solo-Programm «Weil ich ein Männchen bin», mit dem er gerade durch Deutschland tourt, spricht er sozialkritisch und mit einer Menge Sarkasmus über sein Leben in deutschen Grossstädten wie München, Köln und Berlin, seine Arbeit als Synchronsprecher und über toxische Maskulinität.
In seinem Post schreibt Marcel Mann noch: «Wenn das in der toleranten Medienwelt passiert, dann doch auch vermutlich in anderen Berufsfeldern. Ist das weiterhin ein Problem?»
Es braucht mehr queere Sichtbarkeit – in Text und Bild!
An die Eltern unter seinen Usern richtet er den Appell: «TEILT diesen Beitrag, kommentiert und macht einen Schritt in eine Richtung, in der ‚buntere‘ Teenager keine Angst mehr haben müssen, anders zu sein.»
Das könnte dich auch interessieren
Sachsen-Anhalt
AfD vor Wahl-Rekord: Schutz für Queers und Frauen gefordert
Ein Jahr vor der Landtagswahl liegt die AfD in Sachsen-Anhalt mit 39 Prozent klar in Führung. Der LSVD schlägt Alarm. LGBTIQ-Menschenrechte sind in Gefahr.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Grossbritannien
Comedy-Autor Linehan nach Tweets über trans Personen festgenommen
J.K. Rowling spricht von «Totalitarismus»
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
TIN
Polizei
Community
Wieder eine queere Party weniger: «Ihr hinterlasst eine grosse Lücke!»
Nach über 20 Jahren zieht das alternative queere Partylabel «Offstream» einen Schlussstrich. Der gegenwärtige Backlash gegen LGBTIQ-Rechte spielte bei der Entscheidung eine Rolle.
Von Greg Zwygart
Schweiz
Queer
Österreich
Burkina Faso: SoHo fordert Schutz für LGBTIQ vor Strafgesetzgebung
In Burkina Faso soll Homosexualität künftig mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden. SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner fordert internationalen Einsatz für die Rechte von LGBTIQ.
Von Newsdesk Staff
LGBTIQ-Rechte
Queerfeindlichkeit
News
International