Mann bei CSD Braunschweig geschlagen und getreten

Er wurde aus einer Gruppe heraus homofeindlich beleidigt und angegriffen

Symbolbild: MANNSCHAFT
Symbolbild: MANNSCHAFT

Beim Christopher Street Day in Braunschweig kam es zu homofeindlicher Gewalt, laut Polizei gab es auch Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Teilnehmenden.

Am Samstag gegen 17.25 Uhr kam es am Platz am Ritterbrunnen nach einer verbalen Streitigkeit zwischen Teilnehmenden zu einer gefährlichen Körperverletzung, bei der eine 23-Jährige eine 38-jährige Frau leicht verletzte. Hierbei wurde ein Schlagstock durch die Beschuldigte eingesetzt. Die Polizeibeamten stellten den Schlagstock sicher und leiteten ein Strafverfahren ein.

Gegen 19.00 Uhr kam es am selben Ort zu einer weiteren Auseinandersetzung zwischen acht bis 10 Personen, die ebenfalls am CSD teilnahmen. Auch sie gerieten miteinander in Streit, der in gegenseitigen Körperverletzungen durch Schläge mündete. Die Polizei beruhigte die Situation und leitete entsprechende Strafverfahren gegen die Beteiligten ein, die zum überwiegenden Teil bereits erheblich alkoholisiert waren.

Darüber hinaus gab es gegen 18.50 Uhr auf dem Herzogin-Anna-Amalia-Platz einen offensichtlich homophoben Angriff auf einen 22-Jährigen durch fünf Personen. Nach aktuellem Erkenntnisstand wurde der CSD-Teilnehmer «auf Grund seines Erscheinungsbildes» von der Personengruppe angesprochen und geschlagen und getreten. Auch als der Mann am Boden lag, liessen die Beschuldigten nicht von ihm ab. Der 22-Jährige wurde verletzt und durch den Rettungsdienst vor Ort versorgt und ins Krankenhaus gebracht.

Durch Polizeikräfte, die anlässlich des Festivals am Schloss waren, konnte kurz nach der Tat in unmittelbarer Nähe ein 16-jähriger Beschuldigter aus der flüchtigen Personengruppe gestellt werden. Gegen ihn und die bislang namentlich unbekannten Täter leiteten die Polizeibeamten ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung ein. Die Ermittlungen dauern an.

Die Polizei blieb den gesamten Abend rund um das Schloss präsent. Dort wurde neben den Körperverletzungsdelikten auch eine sexuelle Belästigung bekannt, nachdem ein alkoholisierter 36-Jähriger einer 17-jährigen Jugendliche an die Brust gefasst hatte. Der Mann muss sich nun in einem Strafverfahren verantworten.

Ein Strafverfahren wegen Sachbeschädigung leiteten die Polizeibeamten ein, weil eine 45-Jährige ein Transparent von Teilnehmenden des Sommerlochfestivals beschmierte. Auf diesem Transparent waren Orte homophober Übergriffe abgebildet.

Jörn Paulsen, Leiter des Polizeikommissariats Mitte, erklärte: «Das Sommerlochfestival sowie der Christopher Street Day verliefen aus unserer Sicht zum überwiegenden Teil friedlich und in ausgelassener Feierstimmung. Dass es dennoch vereinzelt zu Anfeindungen der queeren Szene und sogar zu körperlichen Übergriffen gekommen ist, verurteilen wir und werden durch unsere Ermittlungen zur Aufklärung dieser Taten beitragen und weiterhin Hasskriminalität entschieden entgegentreten, damit sich alle Menschen in Braunschweig sicher fühlen können.»

Es gab auch eine rechte Störaktion gegen den ersten CSD in Weißenfels – auch Hitlergruss soll gezeigt worden sein (MANNSCHAFT berichtete)

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