Zwei Männer nach Angriff auf schwules Paar verurteilt
Die Tat liegt ein Jahr zurück
Schwulenfeindliche Attacke «zum Schutz von Kindern»: Das Amtsgericht Berlin Tiergarten zwei Männer zu 11 Monaten Haft auf Bewährung und zur Zahlung von Schmerzensgeld von jeweils 5'400 Euro verurteilt.
Die Täter haben vor einem Jahr im Volkspark Friedrichshain zwei küssende Männer schwulenfeindlich angegriffen, geschlagen und getreten (MANNSCHAFT berichtete). Das Paar wurde aufgefordert haben, das Küssen vor ihren Frauen und Kindern zu unterlassen. Der Fall sorgte auch bundesweite für Aufmerksamkeit. Über das Urteil, das Donnerstag fiel, berichtete jetzt Maneo (das schwule anti-Gewalt-Projekt in Berlin).
Die beiden Geschädigten wurden von Maneo psychosozial und rechtlich beraten und traten im Prozess als Nebenkläger auf. Zwar fühlen sich beide Geschädigten aufgrund der Tat heute in Berlin nicht mehr so sicher, zeigten sich vom Urteil aber erleichtert. Insbesondere, weil das Gericht den menschenverachtenden Hintergrund der Tat klar festgestellt und sehr deutlich gemacht hat, dass die Bewährung umgehend widerrufen werde, sollten gegen die verfügten Auflagen verstossen werden.
«Wir möchten Betroffene ermutigen, LGBTIQ-feindlichen Übergriffe nicht tatenlos hinzunehmen. Zeigt Übergriffe an und wendet Euch gerne an unsere zielgruppenspezifische Fachopferhilfe. Wir beraten und unterstützen Betroffene, Zeugen und Angehörige», so Maneo-Leiter Bastian Finke.
Im Jahr 2024 wandten sich insgesamt 928 betroffene Personen an Maneo. Die Fachstelle erfasste im Berichtszeitraum insgesamt 738 Fälle und Hinweise mit explizit LGBTIQ-feindlichem Bezug – ein Anstieg von 8% im Vergleich zum Vorjahr (MANNSCHAFT berichtete).
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