Luststreifen Filmfestival feiert Jubiläum mit queeren Kinohighlights
Das Programm ist queer-feministisch geprägt
Vom 29. September bis 2. Oktober flimmert in Basel das Luststreifen Filmfestival über die Kinoleinwände. Eröffnungsfilm ist der «Queer Palm»-Gewinner «Joyland».
Die Jubiläumsausgabe vom Luststeifen Film Festival findet dieses Jahr vom 29. September bis zum 2. Oktober im Neues Kino, im Kult Kino, im Humbug und in der Padel Halle statt. Auf dem Programm stehen 13 Langfilme, davon 7 fiktionale und 6 dokumentarische Werke, drei Kurzfilmprogramme in den Kategorien «doc», «fiction» und «porn» im Wettbewerb sowie zwei Spezial-Kurzfilmprogramme «Heidilicious 2.0» und «My (Un)Guilty Pleasure» hors compétition.
Die Eröffnung des Festivals am 29. September macht der Film «Joyland» von Saim Sadiq, der dieses Jahr in Cannes die Queer Palm gewonnen hat (MANNSCHAFT berichtete). Es ist die Geschichte einer sexuellen Revolution in Pakistan – und zwar die des jüngsten Sohnes in einer streng patriarchal organisierten Familie, von dem erwartet wird, dass er mit seiner Ehefrau einen männlichen Nachfahren produziert. Statt einen Sohn zu «produzieren» zu tun, schliesst sich der jüngste Sohn «einem erotischen Tanztheater» an und verliebt sich in die Leiterin dieses Truppe: eine trans Frau.
Die Filme der 15. Ausgaben kommen aus Deutschland, Brasilien, Pakistan, Ruanda, Armenien, Italien, dem Libanon, Ägypten, Schweden und Indien und befassen sich mit unterschiedlichsten Themen wie lesbischer Liebe während dem zweiten Weltkrieg («Nelly & Nadine») oder trans Personen im Profisport («Mel»). In «Writing with Fire» geht es um feministischen Grassroots-Journalismus in Indien, in «Sirens» um ein intimes dokumentarisches Porträt der ersten weiblichen Thrash-Metalband aus dem Libanon.
Der Film «Moneyboys» handelt von dem Chinesen Fei (Kai Ko), der als sogenannter Moneyboy arbeitet. Seine Familie akzeptiert zwar sein Geld, nicht aber seine Homosexualität. «Sexarbeit ist tatsächlich illegal in China, Homosexualität dagegen nicht», sagte Regisseur C.B. Yi im Interview mit MANNSCHAFT. «Zumindest in den Grossstädten gibt es eine Akzeptanz, wenn man nicht öffentlich darüber spricht.»
Auch die diesjährigen Kurzfilme kommen aus allen möglichen Teilen der Welt und stehen im Wettbewerb. Eine Fachjury vergibt an der Preisverleihung am Samstagabend die Lust*Awards in den Kategorien «Best Documentary Short», «Best Fictional Short» und «Best Porn Short». Der Fokus liegt dabei auf queer-feministischen Themen.
Ziel sei es, so die Veranstalter*innen in ihrer Medienmitteilung, dem Publikum neue Filmperlen zu zeigen, die diesem im täglichen Kinoprogramm nicht zugänglich sind. «Die Filme fordern Denkmuster heraus, sprengen Normen, erweitern Horizonte und werden hoffentlich Gespräche und Diskussionen anregen», so die Mediensprecherin Pascale Thomann.
Es werden Gäste aus der Schweiz und dem Ausland für Filmgespräche anwesend sein.
Tickets sind bereits via luststreifen.com erhältlich. Bei den jeweiligen Filmen gibt es jeweils einen direkten Link zum Vorverkauf.
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