Nach Demo gegen Urteil zu trans Frauen – Polizei ermittelt
Es geht um Sachbeschädigung an Statuen am Parlamentsgebäude
Trans Frauen sind keine Frauen? Das hat der britische Supreme Court entschieden. Nun gingen gegen das Urteil Tausende auf die Strasse. Bei der Demo kam es offenbar zu Sachbeschädigungen.
In London haben am Samstag Medienangaben zufolge Tausende Menschen gegen ein Urteil des Obersten Gerichts zur Definition einer Frau über das biologische Geschlecht demonstriert. Der Nachrichtenagentur PA zufolge kamen verschiedene Gruppen am Parliament Square zusammen. Zu sehen waren unter anderem Schilder mit Aufschriften wie: «Trans Rechte sind Menschenrechte».
Nach der Demo ermittelt die Londoner Polizei wegen der Sachbeschädigung an sieben Statuen am Parlamentsgebäude. «Wir unterstützen das Recht der Öffentlichkeit auf Protest, aber kriminelles Verhalten wie dieses ist völlig inakzeptabel», teilte die Metropolitan Police der Deutschen Presse-Agentur mit.
Auf Bildern von der Demonstration sind die Statuen der Frauenrechtlerin Millicent Fawcett sowie des früheren südafrikanischen Staatschefs Jan Christiaan Smuts zu sehen, die mit Botschaften besprüht wurden. Die Polizei sprach von Tausenden Demonstrierenden.
Das Gericht hatte am vergangenen Mittwoch geurteilt, dass bei der Gleichstellung von Männern und Frauen das biologische, nicht das soziale Geschlecht zähle (MANNSCHAFT berichtete). Das Urteil gilt als wegweisend - beispielsweise bei der Frage, ob trans Frauen bei Frauenquoten als Frauen gezählt werden, und ob sie Orte wie Damenumkleiden benutzen dürfen oder von lesbischen Gruppen ausgeschlossen werden können.
Aktivistengruppen hatte sich im Anschluss besorgt gezeigt. «Es wird unglaublich beunruhigend sein für die trans Gemeinschaft und alle, die sie unterstützen», sagte der Geschäftsführer der LGBTIQ-Organisation Stonewall, Simon Blake.
Geklagt hatte die Frauenrechtsorganisation For Women Scotland (FWS). Sie war nicht einverstanden mit der Art und Weise, wie die schottische Regionalregierung den Geschlechterbegriff auslegte (MANNSCHAFT berichtete).
Wie die Richter*innen des Supreme Courts in London einstimmig feststellten, zielt das britische Gleichstellungsgesetz in erster Linie auf den Schutz biologischer Frauen. «Die Definition von Geschlecht im Gleichstellungsgesetz von 2010 stellt klar, dass das Konzept von Geschlecht binär ist, eine Person ist entweder eine Frau oder ein Mann», hiess es in dem Urteil.
Dem Gesetz das soziale Geschlecht zugrunde zu legen, sei inkonsistent, urteilten die Richter*innen. Dann könnten etwa trans Männer, die Kinder gebären, von Mutterschutzregelungen ausschlossen werden. Zudem würden Heteros, die ihr Geschlecht zu weiblich anpassten, automatisch lesbisch werden. Ausserdem überschreite das schottische Parlament mit dieser Festlegung seine Kompetenzen, so die Richter.
Vor Gerichten in Schottland waren die Klägerinnen mehrfach gescheitert, aber in letzter Instanz erhielten sie nun Recht. Dutzende Unterstützerinnen feierten nach der Urteilsverkündung im und vor dem Gerichtsgebäude in Westminster ihren Sieg.
«Spontan, lustvoll, trans» – Anastasia Biefang scheitert in Karlsruhe mit Klage. Es ging um das Tinder-Profil der einstigen Kommandeurin der Bundeswehr (MANNSCHAFT berichtete).
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