++ Vielfalt-Qualität in München ++ Queeres ukrainisches Kurzfilmprogramm ++
Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer
Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ-News aus Deutschland ab dem 23. November 2022.
++ Vielfalt-Qualitätssiegel in München ++
Die Münchenstift ist als erste Anbieterin in Bayern mit dem Qualitätssiegel Lebensort Vielfalt zertifiziert worden. Dies sei ein Meilenstein im Aufbau einer LGBTIQ-sensiblen Versorgungskette von Pflege- und Betreuungsangeboten in München, heisst es in einer Pressemitteilung.
Am Donnerstag fand die feierliche Übergabe des Qualitätssiegels der Schwulenberatung Berlin statt. Münchenstift-Geschäftsführer Siegfried Benker erklärte: «Mit grossem Interesse habe ich festgestellt, dass im Aktionsplan ‹Queer leben› der Bundesregierung – welcher erst kürzlich im Bundeskabinett verabschiedet wurde – auch auf die speziellen Bedürfnisse von LGBTIQ-Senior*innen eingegangen wird. Diesen Bedürfnissen und der gesellschaftlichen Verantwortung gegenüber älteren Lesben, Schwule sowie trans und inter Personen stellt sich die Münchenstift bereits seit neun Jahren.»
++ Queeres ukrainisches Kurzfilmprogramm ++
Der Festivalverbund QueerScope hat 2022 ein queeres ukrainisches Kurzfilmprogramm kuratieren lassen, durch Bohdan Zhuk, der als Programmer für das Molodist Kyiv International Film Festival tätig ist und dort den LGBTIQ Wettbewerb Sunny Bunny verantwortet.
«Das ukrainische queere Kino hat keine lange Geschichte. In den wenigen ukrainischen Filmen aus der Sowjet-Ära, die gedreht werden durften und nicht jahrzehntelang von der strengen Zensur unterdrückt wurden, finden sich allenfalls subtile Andeutungen oder Untertöne von Queerness oder überhaupt von Sexualität», so Zhuk. Das Programm mit Filmen wie «Kittens» (2017) ist online deutschlandweit zu sehen, vom 4. – 31. Dezember auf der Seite des City 46/Kommunalkino Bremen. Das ukrainische Kurzfilmprogramm läuft in Freiburg, München, Hamburg, Rostock und Zürich.
++ Queere Sporttagung ausgezeichnet ++
Der Ethikpreis des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) geht dieses Jahr an die BundesNetzwerkTagung des queeren Sports: Die BuNT fördert die Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt im Sport und unterstützt den Abbau von Diskriminierungen aufgrund der sexuellen und / oder geschlechtlichen Identität.
«Die jährliche Tagung BuNT ist einzigartig in Deutschland und somit ein Leuchtturm. Sie bietet eine Plattform für die relevanten Interessen- und Anspruchsgruppen, die es bis dahin nicht gegeben hat. Durch ihren Kampf gegen nach wie vor vorhandene Diskriminierungen von LGBTIQ in der Gesellschaft und im Sport und der Förderung der Vielfalt und Chancengleichheit setzt sich die BuNT herausragend für die ethischen Werte im Sport ein», so Gudrun Doll-Tepper, die Vorsitzende des Kuratoriums. An diesem Freitag werden die Preise verliehen.
++ Spendenscheck für Aids-Hilfe ++
Der Mittwochabend im Theater des Westens in Berlin stand ganz unter dem Zeichen eines besonderen und wichtigen Tages, dem Welt Aids Tag. Im Vorfeld wurden in dem Theater wieder über mehrere Wochen fleissig Spenden gesammelt.
Nach dem Schlussapplaus von «Ku’damm 56 – Das Musical» verliess das Ensemble nicht wie gewohnt die Bühne, stattdessen gesellte sich hoher Besuch dazu: Berlins ehemaliger Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit und Schauspielerin Judy Winter, die beiden Schirmherr*innen der Gala «Künstler gegen Aids», ferner die musikalischen Köpfe hinter dem Musical, Peter Plate und Ulf Leo Sommer, und übergaben den Spendenscheck an die Berliner Aidshilfe: 21.980,23 Euro kamen zusammen; zudem sammelte am selben Abend noch der Fanclub des Musicals weitere 1.500 Euro Spenden ein.
++ Frauen schwimmen oben ohne ++
Hannover erlaubt demnächst auch Frauen und nicht-binären Personen mit nacktem Oberkörper in den städtischen Schwimmbädern zu baden. Der Rat der niedersächsischen Landeshauptstadt beschloss am Donnerstagabend eine entsprechende Änderung der Badeordnung. Wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtete, müssen dem Beschluss zufolge «im Nassbereich» städtischer Bäder nur noch die «primären Geschlechtsorgane» bedeckt sein. Die neue Regelung gelte ab dem 9. Dezember, sagte Stadtsprecher Udo Möller am Freitag der dpa. Sie müsse erst noch im Amtsblatt veröffentlicht werden.
Insgesamt wird in acht städtischen Hallen- beziehungsweise Freibädern in Hannover allen Menschen das «Oben ohne»-Baden gestattet. Der Antrag im Stadtrat stammte von Die Partei/Volt, Grünen und SPD. Bereits seit Mai ist in Göttingen Frauen das «Oben ohne»-Schwimmen in städtischen Bädern erlaubt. Auslöser war eine nicht-binäre Person (MANNSCHAFT berichtete). (dpa)
++ Innenministerium beschmiert – Staatsschutz prüft ++
Unbekannte haben das Innenministerium in Schwerin mit roter und schwarzer Farbe beschmiert. Wie eine Polizeisprecherin am Freitag sagte, wurde auf die Fassade des Ministeriums unweit vom Pfaffenteich der Slogan «queerfeindlichkeit tötet» auf eine Fläche von etwa zwei mal zwei Metern gesprüht. Dazu die Namen der Todesopfer des Anschlags von Colorado Springs (MANNSCHAFT berichtete).
Die Polizei sucht nun nach Zeug*innen, die Hinweise zu dem Vorfall geben können, der sich in der Nacht zu Donnerstag ereignet haben soll. Der Staatsschutz prüfe den Fall ebenfalls. Das von einem Sicherheitsdienst bewachte Ministerium hat seinen Sitz im denkmalgeschützten, ehemals großherzoglichen Zeughaus im Stadtzentrum. (dpa)
++ «Comic Con» lockt 33’000 Gäste ++
Die Erwartungen seien übertroffen worden, teilte ein Sprecher der Messe «Comic Con Stuttgart» am Sonntag mit. Damit sei das Vor-Corona-Niveau nahezu erreicht worden, hiess es von der Messe. Besucher seien mit Kostümen in die Rollen ihrer Lieblingsfiguren geschlüpft. Fantasy-Liebhaber konnten sich bis Sonntag bei rund 450 Ausstellern auf der Messe über Trends und Neuheiten informieren.
Erstmals bekam auch die LGBTIQ-Community eine eigene Plattform. Drag Queens gaben Schmink- und Kostümtipps und berichteten auf einer Bühne aus ihrem Leben. Die Messe fand zum sechsten Mal in Stuttgart statt. (dpa)
++ Die Soli-Bären sind los ++
An diesem Samstag (26.11.) verkauft die Aids-Hilfe Frankfurt (AHF) wieder ihre Soli-Bärchen, von 10 bis 16 Uhr auf der Konstablerwache. Nach einer unfreiwilligen Pause aufgrund von Lieferschwierigkeiten komme der knuffige Teddy diese Saison wieder pünktlich zum Welt-Aids-Tag in den Verkauf (6,50 Euro), so die AHF
Erhältlich ist der Bär auch im Switchboard, im Maincheck sowie in Partner-Locations. Der komplette Erlös aus dem Verkauf gehe zu Gunsten von Projekten der AHF.
++ «One Love»-Banner im Kieler Landtag ++
Vor Beginn der Plenartagung haben sich alle Fraktionen des Landtages am Mittwoch hinter ein grosses «One Love»-Banner gestellt. Mit der Foto-Aktion wollten die Fraktionen mit Blick auf die Fussball-WM in Katar ein Zeichen gegen Homophobie, Antisemitismus und Rassismus sowie für Menschenrechte und Frauenrechte setzen, teilte die CDU mit.
Der Weltverband FIFA hatte sportliche Sanktionen angedroht für den Fall, dass die mehrfarbige «One Love»-Kapitänsbinde bei den WM-Spielen in Katar getragen wird (MANNSCHAFT berichtete). Der DFB verzichtet daher wie alle an der Kampagne teilnehmenden Nationen auf die geplante Aktion. (dpa)
++ SPD gegen sexualisierte Gewalt im Netz ++
Wenn Kinder, Jugendliche, Frauen oder queere Menschen Opfer von sexualisierter Gewalt und Sexismus im Internet werden, sollen sie nach dem Willen der SPD im NRW-Landtag bessere Hilfe bekommen. Dafür fordert die Fraktion von der Landesregierung unter anderem eine zentrale Beratungsstelle und ein Gesamtkonzept über die Ressorts hinweg.
Hasskommentare im Netz bedrohten die Debattenkultur, so die medienpolitische Fraktionssprecherin Ina Blumenthal. Die Gefahr sei, dass sich Betroffene nicht mehr öffentlich äussern. Gerade Mädchen und Frauen sowie Queers seien besonders betroffen. In ihrem Antrag, den die Fraktion am Donnerstag im Landtag einbringen will, fordert sie darüber hinaus, schon in den Schulen vermehrt aufzuklären und auch Eltern stärker einzubeziehen. Ferner sollten neben Lehrkräften Polizist*innen fortgebildet werden. Die SPD verwies u.a. auf eine Forsa-Studie zu Hatespeech, bei der fast 80 Prozent der Internetnutzer*innen ab 14 Jahren angegeben hätten, schon einmal Hasskommentaren im Internet begegnet zu sein. (dpa)
++ Erste bayerische Bistümer wollen neues Arbeitsrecht umsetzen ++
Nach der Neuordnung des Arbeitsrechts in der katholischen Kirche haben die ersten bayerischen Bistümer angekündigt, den Beschluss auch umzusetzen. Im Erzbistum München und Freising soll das zeitnah geschehen, wie ein Sprecher am Mittwoch auf Anfrage mitteilte. Im Erzbistum Bamberg, das derzeit keinen Oberhirten hat, soll die Einführung der neuen Grundordnung vorbereitet werden. Das Bistum Würzburg will die neue Grundlage für das Arbeitsrecht in der katholischen Kirche zu Beginn des neuen Jahres umsetzen, teilte ein Sprecher der Diözese mit.
Bisher drohte Mitarbeiter*innen der katholischen Kirche die Kündigung, wenn sie zum Beispiel gleichgeschlechtlich heiraten, aber auch bei einer zweiten Heirat nach einer Scheidung. Die katholischen Bischöfe hatten am Dienstag beschlossen, das zu ändern (MANNSCHAFT berichtete). Die neue Grundordnung des kirchlichen Dienstes soll das Arbeitsrecht für 800’000 Beschäftigte der katholischen Kirche und der Caritas reformieren. Damit sie rechtlich bindend wird, müssen sie Deutschlands 27 Bistümer noch offiziell verabschieden. (dpa)
Das könnte dich auch interessieren
News
Trump stellt schwulen US-Botschafter für Belgien ab
Der designierte Präsident Donald Trump hat einen neuen US-Botschafter in Belgien ernannt. Seine Wahl scheint auf den ersten Blick verwunderlich
Von Newsdesk Staff
News
FPÖ hetzt gegen trans-freundlichen Kindergarten
FPÖ und Queers – das passt selten zusammen. Einen neuesten Beleg lieferte die rechtspopulistische Partei nun, indem sie einer LGBTIQ-freundlichen Einrichtung das Geld streichen will.
Von Newsdesk Staff
TIN
Österreich
Bildung
News
Klagen abgewiesen: Ghana macht Weg für Anti-LGBTIQ-Gesetz frei
Ghana plant eines der restriktivsten queerphoben Gesetze Afrikas einzuführen. Rechtlich wurde dafür nun der nächste Schritt getan.
Von Newsdesk Staff
International
TIN
Kurswechsel bei Disney? Trans-Thema aus Pixar-Serie gestrichen
Disney kippt einen Erzählstrang über die Trans-Identität einer Jugendlichen aus der neuen Serie «Win or Lose». Die Synchronsprecherin spricht von einer Unsichtbarmachung.
Von Newsdesk Staff
Serie
Kultur
Queer