++ 1. CSD für Bremerhaven? ++ München sucht CSD-Motto ++

Die LGBTIQ News: kurz, knapp, queer

Containerterminal Bremerhaven (Foto: Ingo Wagner/dpa)
Containerterminal Bremerhaven (Foto: Ingo Wagner/dpa)

Für den schnellen Überblick: Unsere LGBTIQ News aus Deutschland ab dem 23. November 2021.

++ 1. CSD für Bremerhaven? ++

Im vergangenen Jahr begann die Gruppe Queer Fischtown, erste Aktionen in Bremerhaven für queere Sichtbarkeit zu gestalten, etwa eine Kundgebung zum Transgender Day of Remembrance im November 2020. Aus den Teams von Queer Fischtown und dem CSD Bremen habe sich nun ein eigenes Team für den CSD Bremerhaven gebildet, heisst es auf der Seite des Vereins.

Auch im Team des CSD Bremen hätten seit dem ersten Bremer CSD 2017 immer auch Menschen aus Bremerhaven mitgewirkt. Im Januar soll der Kick-Off des Orga-Teams stattfinden.

++ München sucht CSD-Motto ++

Der CSD-Verein geht neue Wege: Sämtliche Vereine, Organisationen und Gruppen der Münchner LGBTIQ-Community, aber auch Einzelpersonen können sich einbringen und ihr Motto für 2022 – so pandemiebedingt möglich – vor dem Szenestammtisch live pitchen. Dafür hat jede*r drei Minuten Zeit. Anschliessend wird im offenen Wahlverfahren abgestimmt. Einsendeschluss ist der 28. Januar 2022. Vorschläge können unter [email protected] eingereicht werden.

«Wir wollen für den kommenden Pride mit möglichst breiter Beteiligung ein Motto finden», sagt Geschäftsführer Alexander Kluge. «Denn eine Vielfalt an Perspektiven ist essenziell für den CSD.»

++ Sachsen untersucht Vielfalt ++

Mit einer neuen Online-Umfrage wird die Vielfalt der Lebenslagen im Freistaat untersucht. Teilnehmen können alle Menschen in Sachsen, die sich als LGBTIQ identifizieren, aber auch ihre Angehörigen, Partner*innen und Freund*innen. Beauftragt wurde die Studie vom Landesjustizministerium unter Führung der offen lesbischen Ministerin Katja Meier (Grüne); das sozialwissenschaftliche Institut Rauh Research Management aus NRW führt sie durch.

Alle, die teilnehmen, mögen berichten, wie sie leben bzw. leben möchten und wer oder was sie daran hindert, selbstbestimmt zu leben. Sachsen will sich ein differenziertes Bild der Lebenslagen und Wünsche von LGBTIQ machen. Die Ergebnisse sollen im Sommer 2022 veröffentlicht werden.

++ Lesbian Non-Binary Filmfest mit 2G-plus ++

Das 4. Berlin Lesbian Non-Binary Filmfest (BLN) soll trotz angespannter Corona-Lage stattfinden: vom 2. bis 5. Dezember im Sputnik-Kino, und zwar nach 2G-plus-Regel für Genesene und Geimpfte mit tagesaktuellem Test. Die Lage sei schwierig, aber man plane weiter, erklärten die Macher*innen am Mittwoch. Gezeigt wird als Pre-Opening-Film am 1. Dezember «Ammonite» mit Kate Winslet.

Das BLN präsentiert eine spannende Auswahl von 15 Spiel- und Dokumentarfilmen. Einige Filme laufen als Berlin-Premiere erstmals in der Stadt. Das viertägige Filmfest hat ein ergänzendes Rahmenprogramm mit Film-Talks, Gästen, Live-Performances zusammengestellt, dass auch unter den aktuellen Bedingungen Möglichkeiten zu Vernetzungen von und mit der Berliner Community bietet. Das Programm fokussiert sich auf lesbische, nonbinäre, trans* und inter Filmperspektiven.

++ WunderBar gegen Hasskriminalität ++

Am Mittwochabend veranstaltet die queere Bar in St. Pauli eine Versammlung auf der Reeperbahn gegen Hasskriminalität und Gewalt gegen Schwule. Anlass sind die sich mehrenden Gewaltdelikte der jüngsten Vergangenheit gegen queere Menschen auf St. Pauli (MANNSCHAFT berichtete) und anderswo in unserer Stadt. Der Stadtteil soll im Rahmen von «Der Kiez ist bunt» Flagge zeigen. Für eine Stunde soll die Fassade des Klubhauses St. Pauli in Regenbogenfarben erstrahlen.

Unterstützt wird die Aktion unter anderem von Hamburg Pride eV., dem Lesben- und Schwulenverband Hamburg (LSVD), der AIDS-Hilfe, dem schwulen Checkpoint Hein & Fiete sowie dem Pastor der St. Pauli Gemeinde Sieghard Wilms.

++ Mehr Vielfalt für Niedersachsen ++

Am Samstag hat der LSVD Niedersachsen-Bremen in Hannover die Auswertung der Säule der Vielfalt (MANNSCHAFT berichtete) vorgestellt. Die Forderungen und Ideen wurden auf der 138-tägigen Reise der Säule durch zehn niedersächsische Städte gesammelt. Sie wurden den demokratischen Parteien übergeben.

Gefordert wird u.a. die Ergänzung von Artikel 3 Absatz 3 der Niedersächsischen Verfassung um das Merkmal der sexuellen und geschlechtlichen Identität sowie «die auskömmliche und bedarfsgerechte Finanzierung» zum Erhalt queerer Projekte, Safe Places und Beratungsstrukturen im Land. Der LSVD fordert, dass die Parteien die Forderungen in ihre Wahlprogramme zur Landtagswahl 2022 aufnehmen. Die nächste Regierung müsse die Bedarfe von LGBTIQ in allen Politik- und Gesellschaftsbereichen mitdenken und berücksichtigen, so der LSVD.

++ Vortrag über NS-Verfolgung ++

Rosa Winkel (Quelle: Jürgen Wenke)
Rosa Winkel (Quelle: Jürgen Wenke)

Die Aufarbeitung der Verfolgung von schwulen Männern in Deutschland, insbesondere in der NS-Zeit, ist Thema des Bildvortrags «Er ging nicht durch den Kamin». Mit aktuellen und historischen Fotos und Originaldokumenten aus der NS-Zeit und beispielhaft anhand des kurzen Lebensweg eines Bochumer Bürgers und Bergmannes zeigt der Forscher und Biograph Jürgen Wenke am 1. Dezember im Stadtarchiv Bochum, was Verfolgung konkret für die Betroffenen und ihre Familien bedeutete. Zudem werden zeitgeschichtliche Zusammenhänge aufgezeigt und der aktuelle Stand der Verfolgtenwürdigung 75 Jahre nach Ende der NS-Zeit.

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