++ «Schmeisst die Union von den CSDs» ++ Café startet Spendenaufruf ++
Die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland
Kurz, knapp, queer – die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland.
Unser Nachrichtenüberblick für die Woche ab dem 20. Januar 2025.
++ «Schmeisst die Union endlich von den CSDs!» ++
Der Bundessprecher von Die Linke.queer, Daniel Bache, fordert den Ausschluss der CDU/CSU von allen CSD-Events, auch dem bevorstehenden Winter-Pride am 15. Februar (MANNSCHAFT berichtete über das Event): «Die CDU fordert in ihrem Wahlprogramm unverhohlen die Abschaffung des Selbstbestimmungsgesetzes. Kai Wegner hat den queeren Communities dreist ins Gesicht gelogen als er erklärte, sich für die Ergänzung des Diskriminierungsschutzes starkzumachen. Eine entsprechende Bundesratsinitiative schmort seit Ewigkeiten in seiner Senatskanzlei.»
Und weiter: «Hamburg und München machen es vor: Schmeisst die Union endlich von den CSDs! Das hat doch etwas mit Selbstachtung zu tun, dass die CSDs sich nicht ständig von diesen Drecksäcken verscheissern und als Werbeplattform missbrauchen zu lassen. Genug ist genug!»
++ Queeres Café in Berlin sucht Unterstützung gegen Diskriminierung ++
Das Café und Frühstücksrestaurant Das Hoven im Berliner Reuterkiez, bekannt als wichtiger Safer-Space für die queere Community, ruft zu Spenden auf. Das Lokal ist seit fast zwei Jahren ein fester Bestandteil der Nachbarschaft in Kreuzkölln. Doch der Betrieb sieht sich zunehmend homophoben und diskriminierenden Angriffen ausgesetzt. Diese reichen von verbalen Übergriffen bis hin zu Vandalismus.
Neben den psychischen Belastungen für das Team und den Betreiber würden durch die Schäden erhebliche Kosten entstehen, die oft nicht oder nur teilweise von Versicherungen abgedeckt werden. Die Bewältigung dieser Vorfälle nehme zudem wertvolle Zeit in Anspruch, die der Umsetzung der ursprünglichen Vision des Cafés fehle, schreiben die Betreiber*innen in einem Social-Media-Post. Das Hoven möchte 20'000 Euro sammeln.
Spenden können über diesen Link getätigt werden. Mit finanzieller Unterstützung soll sichergestellt werden, dass Das Hoven als sicherer Rückzugsort für die queere Community erhalten bleibt. Der Spendenaufruf wird vom SchwuZ und dem LSVD Berlin-Brandenburg unterstützt.
++ Unterkunft für queere Geflüchtete gestoppt ++
Im Hamburger Stadtteil Winterhude sollte eigentlich ein Gebäude als Unterkunft für queere Geflüchtete genutzt werden. Doch aufgrund von Einwänden aus der Anwohnerschaft ist das Projekt nun gestoppt worden. «Dieser Bauantrag ist im Dezember 2024 zurückgezogen worden», sagte ein Sprecher der Sozialbehörde der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Queere Geflüchtete sollen stattdessen dezentral untergebracht werden. Zuvor hatte das Hamburg Journal des Norddeutschen Rundfunks berichtet.
Es habe vor der Entscheidung mehrere konstruktive Gespräche mit der unmittelbaren Nachbarschaft sowie dem Bezirksamt Nord gegeben, sagte der Sprecher weiter. Dabei ging es auch darum, dass die Anwohnenden teils auch gewalttätige Anfeindungen gegen die queeren Menschen und die Unterkunft fürchteten.
Auch aufgrund der Einwände hatte das Bezirksamt bereits mitgeteilt, dass es die Nutzung des Gebäudes für eine öffentlich-rechtliche Unterkunft in der reinen Wohngegend ablehnen werde. «Um kein aussichtsloses Verwaltungsverfahren durchzuführen und die Sicherheits-Bedenken der Anwohnenden ernst zu nehmen, wurde der entsprechende Bauantrag zurückgezogen», sagte der Behördensprecher weiter.
In das Gebäude in der Sierichstrasse 53 sollen nun stattdessen alleinstehende Frauen mit Kindern einziehen. Die acht Wohnungen werden den Angaben zufolge auch als Wohngemeinschaften für Frauen genutzt. «Das Objekt soll so einen Beitrag dazu leisten, die Wohnraumversorgung von schutzbedürftigen Frauen zu verbessern. Ein entsprechender Bauantrag wird in Kürze gestellt werden.»
++ Queere Verbände ausgewählt für Bundesförderung bis 2032++
Anfang 2025 startet die dritte Förderperiode des Bundesprogramms «Demokratie leben». Damit wird unter anderem das Netzwerk «Selbstverständlich Vielfalt – der Kooperationsverbund für sexuelle, romantische und geschlechtliche Selbstbestimmung» unterstützt.
Im neuen Kooperationsverbund arbeiten folgende fünf bundesweite LSBTIQ*-Organisationen zusammen:
- Akademie Waldschlösschen
- Bundesverband Trans*
- LSVD+ – Verband für queere Vielfalt
- Intergeschlechtliche Menschen e.V.
- Queere Bildung e.V. (erstmals beteiligt)
Dazu erklärt Sven Lehmann, Beauftragter der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (Queer-Beauftragter): «Die bundesweite Arbeit für Akzeptanz und Schutz von LGBTIQ wird mit einer Laufzeit bis 2032 gefördert. Ich freue mich sehr, dass dies gelungen ist. Die neue finanzielle Förderung des Kooperationsverbundes ‹Selbstverständlich Vielfalt› stärkt langfristig und nachhaltig die Bildungs- und Antidiskriminierungsarbeit für LGBTIQ.»
Mehr: Klage gegen McDonald's: Trans Angestellte erhält 16'500 Euro (MANNSCHAFT berichtete)
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