++ Unterkunft für LGBTIQ-Geflüchtete gestoppt ++ Verbände gefördert

Die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland

Eine Regenbogenbank in Mainz
Symbolbild (Bild: Andreas Arnold/dpa )

Kurz, knapp, queer – die LGBTIQ-Kurznews aus Deutschland.

Unser Nachrichtenüberblick für die Woche ab dem 20. Januar 2025.

++ Unterkunft für queere Geflüchtete gestoppt ++

Im Hamburger Stadtteil Winterhude sollte eigentlich ein Gebäude als Unterkunft für queere Geflüchtete genutzt werden. Doch aufgrund von Einwänden aus der Anwohnerschaft ist das Projekt nun gestoppt worden. «Dieser Bauantrag ist im Dezember 2024 zurückgezogen worden», sagte ein Sprecher der Sozialbehörde der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Queere Geflüchtete sollen stattdessen dezentral untergebracht werden. Zuvor hatte das Hamburg Journal des Norddeutschen Rundfunks berichtet.

Es habe vor der Entscheidung mehrere konstruktive Gespräche mit der unmittelbaren Nachbarschaft sowie dem Bezirksamt Nord gegeben, sagte der Sprecher weiter. Dabei ging es auch darum, dass die Anwohnenden teils auch gewalttätige Anfeindungen gegen die queeren Menschen und die Unterkunft fürchteten.

Auch aufgrund der Einwände hatte das Bezirksamt bereits mitgeteilt, dass es die Nutzung des Gebäudes für eine öffentlich-rechtliche Unterkunft in der reinen Wohngegend ablehnen werde. «Um kein aussichtsloses Verwaltungsverfahren durchzuführen und die Sicherheits-Bedenken der Anwohnenden ernst zu nehmen, wurde der entsprechende Bauantrag zurückgezogen», sagte der Behördensprecher weiter.

In das Gebäude in der Sierichstrasse 53 sollen nun stattdessen alleinstehende Frauen mit Kindern einziehen. Die acht Wohnungen werden den Angaben zufolge auch als Wohngemeinschaften für Frauen genutzt. «Das Objekt soll so einen Beitrag dazu leisten, die Wohnraumversorgung von schutzbedürftigen Frauen zu verbessern. Ein entsprechender Bauantrag wird in Kürze gestellt werden.»

++ Queere Verbände ausgewählt für Bundesförderung bis 2032++

Anfang 2025 startet die dritte Förderperiode des Bundesprogramms «Demokratie leben». Damit wird unter anderem das Netzwerk «Selbstverständlich Vielfalt – der Kooperationsverbund für sexuelle, romantische und geschlechtliche Selbstbestimmung» unterstützt.

Im neuen Kooperationsverbund arbeiten folgende fünf bundesweite LSBTIQ*-Organisationen zusammen:

  • Akademie Waldschlösschen
  • Bundesverband Trans*
  • LSVD+ – Verband für queere Vielfalt
  • Intergeschlechtliche Menschen e.V.
  • Queere Bildung e.V. (erstmals beteiligt)

Dazu erklärt Sven Lehmann, Beauftragter der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (Queer-Beauftragter): «Die bundesweite Arbeit für Akzeptanz und Schutz von LGBTIQ wird mit einer Laufzeit bis 2032 gefördert. Ich freue mich sehr, dass dies gelungen ist. Die neue finanzielle Förderung des Kooperationsverbundes ‹Selbstverständlich Vielfalt› stärkt langfristig und nachhaltig die Bildungs- und Antidiskriminierungsarbeit für LGBTIQ.»

Mehr: Klage gegen McDonald's: Trans Angestellte erhält 16'500 Euro (MANNSCHAFT berichtete)

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