Lesben-Ikone Girl in Red wirbt in Polen und Russland
Mit ihrer neuen Single «Rue» sorgt sie auch in konservativen Ländern für Sichtbarkeit
Die norwegische Musikerin Girl in Red ist offen lesbisch. Die Veröffentlichung ihrer neuen Single «Rue» bewirbt sie mit einer globalen Posterkampagne – auch in homofeindlichen Ländern wie Russland und Polen.
Girl in Red wurde vor 21 Jahren als Marie Ulven in Norwegen geboren wo sie noch immer lebt. Mit über 150 Millionen Streams für ihre Single «I Wanna Be Your Girlfriend» avanciert die Singer-Songwriterin nach und nach zur norwegischen Billie Eilish.
Nach mehreren Singles und EPs erscheint Anfang nächstes Jahres ihr Debütalbum. Die erste Single daraus hat sie kürzlich veröffentlicht. Für «Rue» rührte Ulven mächtig die Werbetrommel und startete eine globale Posterkampagne. Dabei machte sie auch vor Ländern wie Polen, Russland und Brasilien nicht halt, die mit der Beschneidung von LGBTIQ-Rechten Schlagzeilen machten (MANNSCHAFT berichtete).
«Rue» hat Ulven für ihre Liebsten geschrieben, die von ihrer mentalen Gesundheit betroffen sind. «Ich versuche immer mein Bestes, für sie gesünder zu werden und ich bin für immer dankbar, dass sie in meinem Leben sind», schreibt sie zum Song. Der Titel sei eine Anlehnung an die Hauptperson der HBO-Serie Euphoria, Rue Bennett, zu deren Charakter Ulven Parallelen sieht.
Im neuen Album werden die Fans «definitiv eine erwachsenere Version von mir kennen lernen», erzählt Ulven. «Ich konnte viel mehr über Dinge nachdenken, die nicht nur in meinem Namen geschehen, sondern auch die Gefühle anderer Menschen verstehen.»
Madonna verfilmt sich selbst: «Achterbahnfahrt meines Lebens»
Girl in Reds Einfluss auf die Kultur geht über ihre Musik heraus. In der Lesben-Szene gilt die Frage «Hörst du Girl in Red?» mittlerweile als verschleierte Frage nach der sexuellen Orientierung. Wird die Frage mit ja beantwortet, kann davon ausgegangen werden, dass die Person auf Frauen steht. Ganz ähnlich wie «Freund von Dorothy» als Code für schwule Männer galt (MANNSCHAFT berichtete).
Die New York Times gehen so weit zu sagen, dass Tiktok das Tinder für Lesben sei. Unter vielen Videos von hübschen Frauen findet sich die Frage «Hörst du Girl in Red?» wieder. Die App kreiere eine Art Bubble, in der einen nur das vorgeschlagen wird, was man sehen möchte. So wird Tiktok für offene aber auch für closet Lesben zu einem Safe Space im Internet, erklärt sich New York Times das Phänomen.
Das könnte dich auch interessieren
Lesbisch
Neue Serie über rätselhaften Fall: Was geschah mit Amy Bradley?
Sie war 23, offen lesbisch und auf Kreuzfahrt mit ihrer Familie – dann verschwand Amy Bradley spurlos. Netflix widmet dem rätselhaften Vermisstenfall von 1998 eine neue Doku-Serie.
Von Newsdesk Staff
Unterhaltung
Justiz
Serie
USA
Jim Parsons: Trumps Abschaltung der LGBTIQ-Hotline ist «kriminell»
Die US-Regierung unter Donald Trump hat die spezialisierte Hotline der nationalen Suizid- und Krisenhilfe für LGBTIQ-Jugendliche eingestellt. Der Schauspieler Jim Parsons kritisierte die Entscheidung scharf.
Von Newsdesk Staff
International
Mentale Gesundheit
Musik
«Ich stehe für Vielfalt!» – Vicky Leandros singt nicht für AfD-Chefin
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis lädt Alice Weidel zu den Schlossfestspielen ein - zum Unmut von Vicky Leandros und Hunderten Demonstrant*innen. Das hat Folgen.
Von Newsdesk/©DPA
Deutschland
Queerfeindlichkeit
News
Serie
«Carmen Curlers» – Emanzipation durch Lockenwickler
Arte zeigt die dänische Serie «Carmen Curlers». Dabei geht es um die Erfindung der elektrischen Lockenwickler. Es ist eine schräge Komödie, die trotz der biederen Zeit, in der sie spielt, sehr emanzipiert daherkommt.
Von Michael Freckmann
Lifestyle
Kultur
Schwul