Kommen Frauen in Heterobeziehungen wirklich seltener zum Orgasmus?
Die Vorsitzende der Grünen Jugend, Jette Nietzard, sorgt mit ihren Äusserungen immer wieder für Aufsehen. Diesmal geht es (auch) um Sex.
Jette Nietzard polarisiert gern mit feministischen Kampfansagen. Ihre zum Teil sehr direkten Aussagen stossen vielen Kritikern auf. Gendern ist hier wohl nicht nötig: Vor allem Männer empören sich gerne.
So verhält es auch mit ihrem aktuellen Gastbeitrag für das Nachrichtenportal Watson Darin schreibt die 26-Jährige aus Leverkusen, es sei Zeit, in eine neue Ära einzutreten, und fordert die künftige Bundesregierung auf, Frauenrechte stärker in den Fokus zu nehmen. Denn: «Bitches brauchen Gerechtigkeit.»
Es geht um Frauenrechte, Benachteiligung auf dem Arbeitsmarkt, um Flirten und – um Sex. So fragt Nietzard, warum Frauen in heterosexuellen Beziehungen bleiben sollten, «wenn sie 30 Prozent weniger zum Orgasmus kommen».
Die Redaktion hat dazu eine Untersuchung aus den USA aus dem Jahr 2017 verlinkt. Demnach haben Frauen, die häufiger zum Orgasmus kommen, auch häufiger mehr Oralsex. Sie hatten eine längere Dauer des letzten Geschlechtsverkehrs, waren zufriedener mit ihrer Beziehung, fragten nach ihren Wünschen im Bett, lobten ihre*n Partner*in für etwas, das diese im Bett getan hatten, riefen an oder schrieben ihm eine E-Mail, um ihn wegen sexueller Handlungen zu necken, trugen sexy Dessous, probierten neue Stellungen aus, stimulierten sich anal, lebten Fantasien aus, sagten sexy Sachen und drückten beim Sex Liebe aus.
Ergebnis: Stolze 88 Prozent der lesbischen Frauen gaben an, meist oder immer zu kommen, wenn sie mit jemandem intim werden. Verglichen damit waren es unter den heterosexuellen Frauen nur 65 Prozent. Bei der Studie hatten über 52'000 Menschen mitgemacht, darunter 24'102 Frauen, die sich als hetero identifizieren. Bei den homosexuellen Teilnehmer*innen waren es 452 Männer und 340 Frauen, als bisexuell identifizierten sich 550 Männer sowie doppelt so viele Frauen (1.112).
Zum Jahreswechsel musste sich Nietzard für eine Äusserung entschuldigen. Da hatte die Vorsitzende der Grünen Jugend einen Beitrag zu Gewalt von Männern gegen Frauen auf X gepostet - mit drastischem Inhalt. Die Empörung war gross. Jette Nietzard, hat sich schliesslich für den umstrittenen Beitrag entschuldigt. Nach Angaben zahlreicher Nutzer*innen hatte Nietzard geschrieben: «Männer die ihre Hand beim Böllern verlieren können zumindest keine Frauen mehr schlagen.» Dafür erntete sie viel Kritik, danach war das Posting gelöscht.
«Niemand sollte Silvester verletzt werden. Ich entschuldige mich für meinen Tweet. Hätte ich so nicht formulieren sollen», erklärte sie später auf X. Sie verwies in einem weiteren Posting auf die Gewalt, die viele Frauen durch Partner oder Ex-Partner erfahren: «Wäre gut über systematische Lösungen für häusliche Gewalt zu sprechen, statt über gekränkte Männeregos».
Leichtsinniger Umgang mit Feuerwerk hat in der Silvesternacht in Deutschland mindestens fünf Männer das Leben gekostet.
Blickkontakt, lächeln, freundlich bleiben: MANNSCHAFT empfiehlt 11 Regeln fürs Cruising. Die neue Saison für Sex im Freien hat begonnen
Das könnte dich auch interessieren
Gesundheit
Bald zu wenig HIV-Praxen: Studie warnt vor «erheblichen Engpässen»
In Deutschland könnte ein Engpass für HIV-Spezialisten drohen
Von Newsdesk Staff
Mentale Gesundheit
Deutschland
News
HIV, Aids & STI
Justiz
«Heimtückischer» Mordversuch in Thüringen: Brutale Attacke bei Sexdate
Zwei Männer verabreden sich über eine Internetplattform zum Sex, doch die Situation eskaliert: Wegen versuchten Mordes steht ein 25-Jähriger nun vor dem Landgericht Gera.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Brandenburg
Schwerer Raub beim Date: Erste Tatverdächtige ermittelt
Verabredet über eine schwule Dating-App: Nachdem ein 71-Jähriger von mehreren Personen gemeinschaftlich geschlagen, getreten und beraubt worden sei, konnte die Polizei erste Tatverdächtige ermitteln.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Dating
Sport
Caster Semenya kriegt vor Gericht teilweise recht
Die südafrikanische Läuferin Caster Semenya hat vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gegen die Schweiz teilweise gewonnen.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
Schweiz
International