Knapp 15 000 Fälle von Gewalt in Familien und Beziehungen
Die Täter sind fast immer Männer
Beratungsstellen und Schutzhäuser für Opfer von häuslicher Gewalt gibt es inzwischen schon lange. Die Zahlen der Gewalttaten sind aber immer noch erschreckend hoch, wie das Beispiel Berlin zeigt.
Die Zahl der offiziell registrierten Fälle von Gewalt in Familien und Beziehungen ist in der Corona-Pandemie in Berlin nicht auffällig gestiegen. Im vergangen Jahr erfasste die Polizei 14 959 Fälle sogenannter häuslicher Gewalt. 2020 waren es 15 969 und vor Corona im Jahr 2019 14 963 Fälle. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine AfD-Anfrage hervor.
Täter sind fast immer männlich Die Opfer bei diesen gemeldeten oder angezeigten Taten waren zu einem grossen Teil Frauen, in den drei Jahren jeweils etwa 10 000. Dazu kamen jeweils etwa 3600 Männer und um die 2000 Kinder und Jugendliche zwischen 0 und 17 Jahren. Die Täter sind nach anderen Statistiken der Polizei in den allermeisten Fällen Männer, also Ehemänner, Väter und Partner. Die Dunkelziffer dürfte nach Einschätzungen von Opferhilfe-Organisationen aber sehr hoch sein, weil viele Gewalttaten aus Angst nicht gemeldet würden oder weil gerade Kinder und Jugendliche ihre Rechte und Möglichkeiten nicht kennen.
Derzeit gibt es laut Senat 872 Schutzplätze für betroffene Frauen und ihre Kinder, davon 422 Plätze in Frauenhäusern, rund 300 in Zufluchtswohnungen und 145 in weiteren Wohnungen. Ausserdem gebe es eine «Krisen- und Zufluchtsunterkunft» für bis zu fünf schwule, lesbische oder trans Menschen, die von Zwangsheirat, häuslicher Gewalt oder Gewalt im Namen der Ehre bedroht sind.
Für 2022 sei die Eröffnung eines achten Frauenhauses mit 55 Plätzen für Frauen und ihre Kinder geplant, so der Senat. Pläne gebe es zudem auch für ein neuntes Frauenhaus.
Auf Initiative Hamburgs und Berlins haben sich die Innenminister*innen der Länder bei ihrer Konferenz in Stuttgart für schärfere Massnahmen im Kampf gegen homo- und transfeindliche Gewalt ausgesprochen (MANNSCHAFT berichtete).
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