Kämpferin für Vielfalt: Terry Reintke soll Grüne in EU-Wahl führen
Vor allem im Süden und Osten Europas soll sie punkten
Selbstbewusste Feministin, ehrgeizig und Verfechterin einer starken Sozialpolitik: Terry Reintke, die Vorsitzende der Grünen im EU-Parlament, will ihre Fraktion als Spitzenkandidatin in den bevorstehenden Europawahlkampf führen.
Geboren am 9. Mai 1987 in Gelsenkirchen, sieht sie das Ruhrgebiet bis heute als Zuhause. «Terry ist ein Kind des Ruhrgebiets», steht prominent auf ihrer Website. Ein stärkeres sozialpolitisches Profil der Grünen soll ihr zufolge dazu beitragen, im Süden und Osten der EU zu punkten.
Die 36-Jährige könnte auch Deutschlands nächste EU-Kommissarin werden. Die Ampel-Parteien haben festgehalten, dass die Grünen das Vorschlagsrecht haben, sollte Ursula von der Leyen Brüssel verlassen.
Reintke tritt vor allem als Kämpferin für Gleichberechtigung auf. Dass die EU der Istanbul-Konvention zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen beigetreten ist, sieht sie als einen Höhepunkt ihrer Karriere. Noch im Studium engagierte sie sich als Frauen- und genderpolitische Sprecherin im Bundesvorstand der Grünen Jugend, war vor Ort, als 2015 ein Marsch für die Gleichberechtigung in Kiew angegriffen wurde.
Mit nur 27 Jahren wurde sie Abgeordnete, schoss auch gegen das EU-Parlament selbst. Vor rund fünf Jahren überreichte sie eine Petition gegen sexuelle Belästigung in den europäischen Institutionen an den damaligen EU-Parlamentspräsidenten. Sie sagte damals: «Bei sexueller Belästigung und Missbrauch geht es um Macht, auch im Europäischen Parlament. Ich will keine Sonntagsreden hören, ich will politische Schritte.»
Selbstbewusst ging sie auch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei dessen Besuch im Straßburger Europaparlament im Mai ins Gericht. Sagte etwa, sie wünsche sich einen Kanzler, der aus seinen Fehlern lerne. Darüber hinaus hat sich Reintke mit Leidenschaft gegen den Brexit eingesetzt. Sie spricht fliessend Deutsch und Englisch und – wie sie selbst sagt – «schlecht» Französisch, versteht Spanisch und lebt offen eine lesbische Beziehung mit der französischen Senatorin Mélanie Vogel.
Laut einer Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes wurden in Deutschland bis 1969 rund 50.000 Männer wegen ihrer Sexualität verurteilt. So wie Fritz Schmehling, der von der Polizei direkt von Lehrstelle abgeholt wurde, ohne Anwalt oder elterliche Begleitung – MANNSCHAFT berichtete).
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