Im Job als Schwuchtel beschimpft – 27.000 Euro Entschädigung
Ein Mann wurde in Irland aufgrund seiner Homosexualität am Arbeitsplatz gemobbt
Einem homosexuellen Mann, der von einem Arbeitskollegen als «Schwuchtel» bezeichnet wurde, wurden in Irland jetzt 27.000 EUR zugesprochen.
Die irische Workplace Relations Commission (WRC) befasste sich diese Woche mit einem schweren Fall von Mobbing. Dort erklärte ein Mann, dass ein Mitarbeiter zu einem Kollegen über ihn gesagt habe, er sei «eine Schwuchtel». Ausserdem soll er den Satz geäussert haben: «Ich sitze lieber nicht neben ihm, sonst steckt er mich noch an.» Dass Schwule als Schwuchtel beschimpft werden, ist oft Alltag, sei es auf dem Schulhof oder beim Fussball (MANNSCHAFT berichtete).
Regenbogenfahne in Brand gesetzt – 16 Jahre Haft!
Der Beschwerdeführer teilte laut einem Bericht des Irish Examiner der WRC mit, dass es täglich solche Kommentare über ihn richteten und in dem Unternehmen ständig kichernd stereotype Verweise gemacht wurden, von denen er sich bedroht und gedemütigt gefühlt habe.
Der Mann gab an, dass es in der Firma allgemein bekannt sei, dass er schwul sei, und dass er aufgrund seiner sexuellen Orientierung direkte Diskriminierung erlebt habe.
Wie der Beschwerdeführer berichtete, hätten der Kollege und ein Teamleiter wiederholt gelacht und abfällige Bemerkungen über ihn gemacht, einschliesslich Kommentaren zu seinem Social-Media-Profil, das er mit seinem Partner führte. Im Dezember hatte ein schwules Hochzeitspaar über eine Kreuzfahrt Ähnliches berichtet: Das Bordpersonal habe mehrmals mit dem Finger auf sie gezeigt und sie ausgelacht (MANNSCHAFT berichtete).
Der Mann gab an, regelmässig und wiederholt homophobem Missbrauch ausgesetzt und aufgrund seiner Sexualität belästigt und diskriminiert worden zu sein. Er arbeitete als Planer für einen Installationsanbieter und sagte der WRC, dass er bei der Arbeit ständig Angst und Sorge habe. Das Arbeitsumfeld habe er als das feindseligste erlebt, in dem er jemals gearbeitet habe.
Im September 2017 hatte er seine Arbeit in der Firma aufgenommen. Jetzt gab er an, ständig unter einem Teamleiter und anderen zu leiden, die ihn angeblich ausdrücklich wegen seiner sexuellen Orientierung angesprochen und verspottet hatten.
Das zweite Coming-out: Reden über Depressionen
Depressionen und Panikattacken Er sagte, dass seine geistige Gesundheit so sehr gelitten habe, dass er mit Depressionen behandelt worden sei und mit Panikattacken in der Notaufnahme eines Krankenhauses gelandet sei.
Die Art, wie der Betriebsleiter seine Beschwerde wegen Belästigung untersucht hätte, sei katastrophal gewesen. Er habe behauptet, der beleidigte Kollege und eine Mitarbeiterin, die seine Behauptungen bekräftigte, seien «Lügner», und forderte sie auf, «ihre Zeit nicht zu verschwenden».
James Kelly von der WRC erklärte, die Beweise des Beschwerdeführers seien «sehr glaubwürdig». Der Arbeitgeber habe den Mann aufgrund seiner sexuellen Identität diskriminiert, zusätzlich sei er belästigt worden. Die geschilderten Ereignisse seien grösstenteils von einer Kollegin bestätigt worden.
Diese teilte der WRC mit, sie habe versucht, den Beschwerdeführer während des gesamten Prozesses zu unterstützen, und in einem Interview mit dem Betriebsleiter sogar zu beweisen, was sie gesehen und gehört habe.
Frankreich führt Kampagne gegen LGBTIQ-Mobbing an allen Schulen ein
Nur jeder dritte LGBTIQ-Arbeitnehmer in Deutschland, Österreich und der Schweiz legt gegenüber Arbeitskolleg*innen seine sexuelle Orientierung offen (MANNSCHAFT berichtete).
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