Homophober Ex-Bischof Huonder verstorben
Er wurde 81 Jahre alt
Vitus Huonder, emeritierter Bischof von Chur, ist gestorben. Das gab die Priesterbruderschaft St. Pius X. bekannt.
Huonder, am 21. April 1942 in Trun im Kanton Graubünden geboren, galt als homophob, konservativ und war folglich umstritten.
Seit seiner Emeritierung im Jahr 2019 lebte Huonder bei den Piusbrüdern in Wangs. Wie die Piusbruderschaft nun mitteilte, ist Huonder am Mittwoch gestorben. Er war Mitte März ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Der emeritierte Bischof Huonder war immer wieder durch umstrittene Äusserungen über die Themen Ehe und Homosexualität aufgefallen.
So hatte er, aus dem Buch Levitikus des Alten Testaments zitierend, erklärt: «Schläft einer mit einem Mann wie mit einer Frau, so haben sie eine Gräueltat begangen. Beide werden mit dem Tod bestraft. Ihr Blut soll auf sie kommen.» Diese Worte wurden von verschiedensten Seiten kritisiert. Die Schwulenorganisation Pink Cross reichte im Jahr 2015 Strafanzeige ein, wegen «öffentlicher Aufforderung zu Verbrechen oder zur Gewalttätigkeit» nach Artikel 259 des Schweizerischen Strafgesetzbuches.
Nach einer ersten Stellungnahme, wonach alles «nicht so gemeint» gewesen sei, hatte der damalige Bischof Huonder die umstrittene Rede erneut verteidigt. Wer seinen Vortrag beim Kongress in Fulda vollständig lese, «kann doch nicht sagen, ich hätte die Todesstrafe gefordert», so Huonder in einem Interview mit dem Blick.
Er sei betroffen gewesen über die Reaktionen auf seinen Vortrag. Er habe zu einer «sachlichen Diskussion beitragen und niemanden verletzen» wollen. Das Problem sei, dass eine korrekte Auffassung seiner Worte sehr «viel Fachwissen und Kenntnis des innerkirchlichen Kontextes» vorausgesetzt habe. Das habe er zu spät realisiert. Insofern sei sein Vortrag «an dieser Stelle nicht durchdacht» gewesen.
Die Bündner Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren gegen Huonder im Oktober 2015 ein.
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