HIV-Versorgung in Gefahr: Drohen in Deutschland Engpässe?

Bis 2035 könnten bis zu 130 HIV-Ärzt*innen fehlen

Arzt mit Spritze
Symbolfoto (Bild: Unsplash)

In Deutschland profitieren Menschen mit HIV derzeit von einer sehr guten medizinischen Versorgung. Doch ein Gutachten der Deutschen Arbeitsgemeinschaft ambulant tätiger Ärzt*innen für Infektionskrankheiten und HIV-Medizin warnt vor möglichen Engpässen in den kommenden Jahren.

Demnach wird bis zum Jahr 2035 mit einem Anstieg der Nachfrage nach Behandlungsleistungen um 44 Prozent gerechnet. Doch wie können bei solch einem Anstieg bisherige Angebote auch zukünftig gewährleistet werden?

ViiV Healthcare – ein globales, auf HIV spezialisiertes Unternehmen, das naturgemäss ein starkes finanzielles Interesse am Thema hat – teilte in einer Pressemitteilung mit, dass sich Deutschland neuen Herausforderungen stellen müsse.

Laut ViiV könnten bis zu 130 HIV-Ärzt*innen in den nächsten zehn Jahren fehlen. Es werde ein deutlicher Anstieg der beanspruchten HIV-Leistungen erwartet, weshalb Forschung und verlässliche Rahmenbedingungen nötig seien, um die Verfügbarkeit innovativer und wirksamer Therapien langfristig sicherzustellen.

Die Zukunftssorgen basieren auf dem Gutachten der Deutschen Arbeitsgemeinschaft ambulant tätiger Ärzt*innen, das vor möglichen Engpässen in der HIV-Versorgung warnt. Diese Prognose berücksichtigt noch nicht die steigende Nachfrage nach Spezialleistungen durch altersbedingte Begleiterkrankungen (MANNSCHAFT berichtete). Zudem konzentrieren sich grössere Praxen und medizinische Zentren zunehmend in Ballungsräumen.

Gleichzeitig gehen viele erfahrene Behandlerinnen in den Ruhestand, während Nachwuchs fehle – besonders in ländlichen Regionen. Im schlimmsten Fall könnten in zehn Jahren bis zu 130 HIV-Ärzt*innen in Deutschland fehlen.

Für die HIV-Versorgung seien diese Punkte von zentraler Bedeutung, schreibt ViiV:

  • Zugang zu Innovationen sichern: Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass HIV-Medikamente in Deutschland unmittelbar nach der Zulassung verfügbar sind – wie es früher einmal der Fall war.
  • Verlässliche Rahmenbedingungen schaffen: Damit Forschungsergebnisse nicht an regulatorischen Hürden scheitern und die Versorgung stabil bleibt.
  • Digitalisierung und KI nutzen: Für klinische Forschung und personalisierte Versorgung von Menschen mit HIV.
  • Versorgungssicherheit gewährleisten: Gerade für chronische Erkrankungen wie HIV sind stabile Lieferketten essenziell.

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