Herbert Grönemeyers Plädoyer fürs Gendern: «Nötig für Veränderung»
Zu viele Menschen seien momentan unsichtbar
Der Musiker Herbert Grönemeyer hat sich fürs Gendern ausgesprochen. Für ihn ist es eine notwendige Veränderung, um alle Menschen sichtbar zu machen.
«Die Aufregung ums Gendern verstehe ich nicht», sagte der 66-Jährige der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Ich halte es für absolut richtig und wichtig, weil wir überhaupt erst mal begreifen, wie unsichtbar viele sind.» Auf seinem am Freitag, dem 24. März erschienenem neuen Album «Das ist los» beschreibt Grönemeyer in mehreren Songs die starke Rolle von Frauen.
«Das Aufbegehren der Frauen im Iran, Afghanistan und überhaupt weltweit seit einigen Jahren schüttelt uns andere richtig durch und ist wichtig: Wir erkennen enorme Kraft, eine bedingungslose Radikalität für weibliche und humanistische Themen und den Kampf für echte Freiheit, und es wird Zeit, dass die überall gesehen wird und Dinge sich nachhaltig ändern», sagte der Sänger. «Dafür braucht es auch das Gendern, denn es geht um alle Menschen, nicht nur die klar männlichen.»
«Das mag mal ein bisschen komplex sein und holprig, aber das schmerzt ja nicht», sagte Grönemeyer weiter und verwies auf die Wirkung. «Durch dieses Holpern werden uns Dinge bewusst gemacht, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen.»
Zuletzt hatte es in Deutschland Diskussionen um Gendersprache an Schulen gegeben. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann sprach sich beispielsweise dagegen aus (MANNSCHAFT berichtete). «Die Schulen müssen sich an das halten, was der Rat für deutsche Rechtschreibung vorgibt. Sonst haben wir am Ende keine einheitliche Rechtschreibung mehr», sagte der Grünen-Politiker.
Derweil gab es jüngst positive Zeichen von der Politik in puncto Geschlechtergleichstellung. Die Bundesregierung hat bei dem von der Koalition geplanten Selbstbestimmungsgesetz zur vereinfachten Änderung vom amtlichen Geschlechtseintrag und von Vornamen eine Einigung erzielt (MANNSCHAFT berichtete).
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