Tägliche Hassgewalt gegen LGBTIQ – Krise braucht Lösungen!
SPÖ bekräftigt Forderung nach Nationalem Aktionsplan
Hassverbrechen nehmen in Österreich massiv zu. Gerade im Zuge der Corona-Pandemie sind vorurteilsmotivierte Verbrechen gegen LGBTIQ deutlich angestiegen.
Im Bereich der LGBTIQ-Community hat sich die Zahl von Anzeigen im Jahr 2021 de facto verdoppelt. Darauf machte SPÖ-Gleichbehandlungs- und LGBTIQ-Sprecher Mario Lindner am Dienstag Vormittag bei der Präsentation des SPÖ-Berichts zur Lage der LGBTIQ-Community im Jahr 2022 aufmerksam.
«Wir erleben eine Krise, die wir in Österreich so nicht erwartet haben. Praktisch an jedem einzelnen Tag gibt es eine Anzeige wegen eines Hassverbrechens aufgrund der sexuellen Orientierung und die Dunkelziffer dürfte laut Expert*innen um ein Vielfaches höher sein», warnt Lindner mit Verweis auf die 376 Anzeigen, die im vergangenen Jahr erstattet wurden.
Von 97 Anzeigen in sechs Monaten steigerte sich die Zahl 2021 auf 376 in zwölf Monaten: Angezeigte Hassverbrechen gegen LGBTIQ haben sich im vergangenen Jahr also de facto verdoppelt.
«Solange Menschen Angst haben müssen, auf offener Strasse zu zeigen, wer sie sind und wen sie lieben, kann und darf die Politik nicht wegschauen!» Aus diesem Grund legte der SPÖ-Parlamentsklub gemeinsam mit der sozialdemokratischen LGBTIQ-Organisation SoHo am Dienstag einen eigenen Report vor. Gesammelt werden darin zahlreiche Beispiele von Vandalismus, rechten Störaktionen gegen die LGBTIQ-Community und handfester Gewalt, die in den letzten Monaten öffentlich wurden.
Aus sozialdemokratischer Sicht sei angesichts dieser Entwicklung klar, dass die Bundesregierung endlich handeln müsse: «Wir brauchen weder Anteilnahme, wenn wieder ein tragisches Hassverbrechen öffentlich wird, noch politische Diskussionsrunden irgendwann im Herbst – was die LGBTIQ-Community verdient hat, sind handfeste Lösungen!“ Konkret fordert die SPÖ daher einen Nationalen Aktionsplan gegen Hass, ein gesetzliches Diskriminierungsverbot und die Schaffung einer bundesweiten Kompetenzstelle als niederschwellige Anlaufstelle für die LGBTIQ-Community.
«Egal im Gesundheitssystem oder an Gerichten, in der Bildungspolitik, in der Exekutive oder in Asylverfahren, ja sogar in der Pflege gibt es noch viel zu tun, damit jeder Mensch vor Ausgrenzung geschützt wird. Länder wie Deutschland machen schon lange vor, wie eine gesamtgesellschaftliche Mobilisierung gegen Hass funktionieren kann – wir werden weiter Druck machen, bis auch die österreichische Bundesregierung endlich ihre Scheuklappen abnimmt und mit voller Kraft gegen den massiven Anstieg an Hassverbrechen vorgeht!»
Auch nach dem CSD Berlin gab es viel Hassgewalt: Homofeindliche Beleidigungen, Tritte und Faustschläge (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
Europa
Ungarn kennt nur noch Mann oder Frau: Verfassung geändert
Schon bisher wurden nicht-binäre Personen in Ungarn nicht als solche von Behörden anerkannt, zuletzt gab es ein Verbot gegen Pride-Paraden. Nun wurde erneut die Verfassung geändert.
Von Newsdesk/©DPA
Pride
Queerfeindlichkeit
News
Berlin
Schauspieler küsst Freund im Uber – Fahrer wirft schwules Paar raus
Nicht der erste homophobe Vorfall bei dem Fahrdienstvermittler
Von Newsdesk Staff
Queerfeindlichkeit
News
Spanien
In den Schritt gefasst? Lesbische Fussballerin gesperrt
Eine Fussball-Spielerin soll ihrer Gegnerin in den Schritt gefasst haben. Nach ersten Unruhen in der Liga gab es Hasstiraden im Netz. Nun folgte die Strafe
Von Newsdesk/©DPA
News
Lesbisch
Sport
Österreich
Pilgerstätte für Conchita-Wurst-Fans wird geschlossen
Bad Mitterndorf ist eine knapp 5’000 Einwohner*innen zählende Gemeinde im steirischen Salzkammergut. In den vergangenen Jahren fuhren viele queere Menschen dorthin, um zu sehen, wo Conchita Wurst aufgewachsen ist.
Von Christian Höller
Ausstellung
Kultur