Queere Hütte ausgeladen: «Aufsteirern» darf niemanden unsichtbar machen!
Der kurzfristige Ausschluss der geplanten queeren Hüttengaudi vom «Aufsteirern»-Festival in Graz hat eine Debatte über Teilhabe, Respekt und Gleichberechtigung ausgelöst.
Bei der geplanten «queeren Hütte» der RosaLila PantherInnen (RLP) sei für das Land der «volkskulturelle Mehrwert» des Vereins nicht erkennbar, hatte Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) mitgeteilt. Pride Biz Austria, die Organisation für LGBTIQ in Wirtschaft und Arbeitswelt, zeigt sich solidarisch und fordert die Politik zu einem klaren, parteiübergreifenden Einsatz für Vielfalt in allen gesellschaftlichen Bereichen auf – und zur Rücknahme des Teilnahmeverbots.
Mario Lindner (SPÖ) erklärte, die FPÖ und Kunasek «bestimmen sicher nicht, was steirische Volkskultur ist" Die Ausladung der RosaLila PantherInnen sei eine «politische Nebelgranate und «billigem Kulturkampf", mit dem die FPÖ von ihrer eigenen Untätigkeit für die Steiermark ablenken wolle.
Die Entscheidung der steirischen Landesregierung, der queeren Initiative RosaLila PantherInnen die Teilnahme am Grazer «Aufsteirern»-Festival Mitte September zu verbieten, löste weitreichende Kritik aus. Geplant war ein Stand mit regionalen Spezialitäten, der die Vielfalt der steirischen Gesellschaft in all ihren Facetten sichtbar macht. Der kurzfristige, offene Ausschluss der LGBTIQ-Community mit der Begründung, der «volkskulturelle» Mehrwert ihrer Anwesenheit sei nicht erkennbar, wird von vielen Seiten als diskriminierend bewertet.
«Gemeinschaft und Kultur gehört allen Menschen. Sie leben von Austausch, von der Freude am Gemeinsamen und von der Offenheit, Traditionen immer wieder neu zu gestalten. Vielfalt und Respekt sind dabei nicht verhandelbar, sondern die Grundlage dafür, dass wir gut miteinander leben können. Feste wie das ,Aufsteirern' haben das Potenzial, Begegnungen zu schaffen und Unterschiede zu überwinden. Dafür braucht es auch queere Sichtbarkeit – nicht irgendwo daneben, sondern mitten drin, so wie es selbstverständlich sein sollte», so Lukas Burian, Präsident von Pride Biz Austria. Man fordere «eine sofortige Rücknahme des Verbots».
Zahlreiche politische Vertreter*innen unterschiedlicher Parteien hätten bereits deutlich gemacht, dass die queere Community selbstverständlich Teil des gesellschaftlichen Lebens sei und auch im Rahmen grosser Veranstaltungen sichtbar sein müsse, heisst es in einer Pressemitteilung von Pride Biz. Das Verbot zeige eindrücklich die bestehenden Herausforderungen in der Sichtbarmachung der gelebten, diversen Realität in traditionellen Kontexten auf und habe auch Symbolkraft.
«Wer Menschen explizit ausschliesst, nimmt ihnen nicht nur die Bühne, sondern auch die Anerkennung. Die Frage ist schon lange nicht mehr, ob queere Menschen Teil unserer österreichischen Gesellschaft sind – das sind wir längst. Es geht darum, ob unsere Beiträge gesehen und wertgeschätzt werden. Ein Festival, das kulturelle Vielfalt stolz feiert, darf niemanden unsichtbar machen. Deshalb ist es gerade jetzt so wichtig, Haltung zu zeigen und klarzumachen: Vielfalt ist Stärke, und sie gehört in die Mitte der Gesellschaft», sagt Astrid G. Weinwurm-Wilhelm, Vizepräsidentin von Pride Biz Austria.
Die Veranstaltung gibt es seit 2002. Dort nehmen laut Eigenbeschreibung «alle steirischen volkskulturellen Verbände geschlossen an der Veranstaltung teil, in erster Linie durch musikalische Präsentationen auf den Bühnen, aber auch durch Präsentation an den Ständen».
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