«Grausam» – Irland will «Konversionstherapien» verbieten
Die Wirkung sei «verheerend», besonders bei jungen Queers
Irland will «Konversionstherapien» verbieten, möglichst bis Jahresende. Das kündigte der zuständige Minister jetzt an.
Roderic O’Gorman, Irlands Minister für Kinder, Gleichstellung, Behinderung, Integration und Jugend, hat angekündigt, ein Gesetz zum Verbot der schädlichen «Konversionstherapien» auf den Weg zu bringen. Der offen schwule Grünen-Politiker O’Gorman beschrieb diese Massnahmen als «ausbeuterisch» und als «grausames Vorgehen, das in der Verstärkung von Scham verwurzelt ist».
Natürlich bräuchten Gesetze Zeit, aber er halte es für möglich, dass das Gesetz bis Ende des Jahres verabschiedet werden könne, sagte er dem Irish Mirror. «Das ist sicherlich das, worauf ich hinarbeiten würde, aber es könnte sich bis 2024 hinziehen.» Er wolle jedenfalls den Gesetzentwurf im Dáil, dem Unterhaus des irischen Parlaments, einbringen.
«Ich habe Menschen getroffen, die sich einer ‹Konversionstherapie› unterzogen haben», fuhr er fort. Die Auswirkungen auf Menschen nannte er «verheerend», besonders bei jungen Queers, die sich gerade outen und ihre eigene sexuelle Identität erforschen oder zu verstehen versuchen.
«Mit einem gewissen Verständnis für den Schaden, den es Menschen zufügen kann, ist es etwas, das mir sehr am Herzen liegt und etwas, das ich als Gleichstellungsminister wirklich voranbringen möchte.»
Vollständig verboten sind «Konversionstherapien» in Europa bisher laut LGBTIQ-Organisation ILGA-Europe in Frankreich und Malta (MANNSCHAFT berichtete). In Deutschland, Griechenland sowie einigen spanischen Regionen dürfen diese Massnahmen nicht an Minderjährigen ausgeführt werden (MANNSCHAFT berichtete).
O’Gorman hat noch weitere Pläne, wie er dem Mirror sagte. So will er dafür sorgen, dass niemand aufgrund seiner Ethnie oder sexuellen Orientierung oder aus sozioökonomischen Gründen diskriminiert wird.
Irlands Premier Leo Varadkar ist zurück im Amt: Er ist und war der erste offen schwule Regierungsschef in der Geschichte seines Landes (MANNSCHAFT berichtete).
Das könnte dich auch interessieren
US-Amerikaner Robert Prevost ist neuer Papst
Der US-Amerikaner Robert Prevost ist neuer Papst. Er wird Papst Leo XIV. heissen. Von «homosexuellem Lebensstil» hält er nicht viel
Homophober Übergriff mit Pfefferspray
Homophober Übergriff in Cottbus: Hier wurde ein 29-jähriger verletzt.
Coming-out mit 83: Barry Diller hatte Angst vor Reaktionen
Mit 83 Jahren spricht Barry Diller, der Ehemann von Diane von Fürstenberg (78), erstmals offen über sein Schwulsein und beendet damit langjährige Spekulationen.
Billie Eilish gibt in Berlin die Ansagerin
Der queere Superstar in einer ungewohnten Rolle: Billie Eilish gibt am Freitag die Ansagerin