«Gesellschaftlicher Mehrwert bestätigt» – Bilanz für ESC 2025 «ausgesprochen positiv»
Die SRG freut sich über eine «hohe Wiederbesuchsabsicht» der Gäste
Sechs Monate nach dem Eurovision Song Contest (ESC) 2025 in Basel zieht die SRG eine positive Schlussbilanz.
Der Contest erreichte weltweit ein grosses Publikum, blieb bei der SRG dank sorgfältiger Finanzsteuerung» unter dem Budget und wurde mehrfach ausgezeichnet, erklärte die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) am Donnerstag. Auch wirtschaftlich habe der Event starke Impulse gesetzt: Die bezahlenden Besucher:innen haben während ihrem Aufenthalt gut 90 Millionen Franken ausgegeben. Mit über 90 Prozent Zufriedenheit und «hoher Wiederbesuchsabsicht» der Gäste bestätige der ESC das professionelle und wirkungsstarke Engagement der SRG.
Der Eurovision Song Contest 2025 mit über 500'000 Besucher*innen in Basel und 166 Millionen Zuschauer*innen weltweit liegt ein halbes Jahr zurück. Die Bilanz fällt ausgesprochen positiv aus. Die SRG konnte in finanzieller Hinsicht ihren Beitrag innerhalb des geplanten Budgets einhalten. Im ordentlichen Haushalt sind für die Finanzierung solcher Grossereignisse - wie beispielsweise auch Weltmeisterschaften und Olympische Spiele - entsprechende Positionen vorgesehen. Aufgrund der ausserordentlichen Dimension des ESC wurde zur Deckung der Aufwendungen der SRG ein Zusatzbudget von 20 Millionen Franken bereitgestellt. Jetzt liegt die Abrechnung vor: Dank präziser Finanzsteuerung und höheren Einnahmen aus Sponsoring und Ticketing beliefen sich die effektiven Zusatzkosten lediglich auf rund 15 Millionen Franken und lagen damit etwa 25 Prozent unter dem Budget, heisst es.
Der ESC wirkt sich auch auf die laufende Transformation der SRG positiv aus. Dazu Susanne Wille, Generaldirektorin SRG: «Für die SRG war der ESC auch ein Innovationsmotor. Neue Technologien, neue Herangehensweisen, neue Ideen entstanden rund um dieses Projekt - und sie bleiben. Der ESC wird als Taktgeber für unser Medienhaus erhalten bleiben.»
Auch kommunikativ und organisatorisch wurde die SRG im Zusammenhang mit dem ESC ausgezeichnet: Zahlreiche Nominierungen würdigten die gestalterische, technische und organisatorische Leistung der Mitwirkenden - insbesondere der beiden verantwortlichen Produzenten Moritz Stadler und Reto Peritz. Darüber hinaus gewann die SRG mehrere renommierte Preise, darunter einen Xaver Award für das Eventkonzept des ESC City Handover & Semi-Final Draw zusammen mit der Fachhochschule Graubünden sowie den EBU Excellence in Media Award und die Goldene Feder für Konzept und Strategie. Hazel Brugger erhielt für ihre ESC-Moderation den Deutschen Comedy Preis. Die SRG setzte mit dem ESC 2025 weit über die Landesgrenzen hinaus neue Standards.
Die grosse Resonanz des ESC in den Social Media verschaffte der SRG eine starke digitale Präsenz. Rund 1000 Inhalte wurden publiziert, die über 11 Millionen Personen erreichten. Instagram erzielte mit 8,1 Millionen erreichten Accounts die grösste Wirkung, auf TikTok erreichten 173 Videos über 2,3 Millionen Views und LinkedIn kam auf knapp 920'000 erreichte Personen. Über alle Plattformen hinweg erreichten die Inhalte vorwiegend eine junge Zielgruppe. Diese schätzte die Social-Media-Arbeit der SRG für ihre vielfältigen Inhalte und schnelle, authentische Berichterstattung.
Gesellschaftlicher Mehrwert des ESC bestätigt «Der ESC 2025 war für die SRG und Basel als Host City von Anfang an mehr als ein internationaler Musikwettbewerb: Er sollte als Erlebnis für alle in die Geschichte eingehen und das haben wir gemeinsam geschafft" betont Susanne Wille. Zahlreiche Projekte für Schüler*innen, Senior*innen, Studierende sowie Menschen mit Beeinträchtigung wurden zusammen mit Partnern umgesetzt. Eine Umfrage vor Ort zeigt, dass dieser Anspruch von der Bevölkerung erkannt wurde: Fast drei Viertel der Befragten (72%) finden, dass der ESC vielen Bevölkerungsgruppen zugute gekommen sei. Das dürfte der christlich-nationalkonservativen Partei EDU nicht gefallen: Die hatte im Vorfeld mit einem Referendum gegen alle ESC-Bewerbungen und anstehende Kredite gedroht (MANNSCHAFT berichtete).
Besonders positiv bewertet wurden die Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft (81%), das Image von Basel in Europa (79%) und in der Schweiz (72%) sowie das Gemeinschaftsgefühl (71%). Damit ist bestätigt: Der ESC hat Basel nicht nur musikalisch bewegt, sondern auch gesellschaftlich verbunden. Zudem werden drei Projekte nach ihrem Erfolg beim ESC weitergeführt, darunter die Vibrationsbühne für Menschen mit Hörbeeinträchtigung.
Auch wirtschaftlich wirkte sich der ESC 2025 laut SRG positiv aus. Laut der Wertschöpfungsstudie der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) und Ticketcorner in Zusammenarbeit mit der SRG erzeugten die Ausgaben der 90'000 Ticketkäufer*innen einen Wertschöpfungsbeitrag von 91,2 Millionen Franken. Davon blieben gesichert 57,6 Millionen Franken in der Schweiz: 25,8 Millionen entfielen auf Übernachtungen und 18,4 Millionen auf Hin- und Rückreisen. Die Studie zeigt auch, dass die Befragten die Rolle der SRG als Veranstalterin der Shows - insbesondere der Live-Übertragungen - kennen und positiv bewerten. "Die SRG hat mit dem ESC gezeigt, dass sie Grossevents auf absolutem Weltklasse-Niveau produzieren kann. Damit hat sie nicht nur gesellschaftlichen Wert geschaffen, sondern auch eine grosse wirtschaftliche Wertschöpfung für die ganze Schweiz", so Oliver Niedermann, CEO von Ticketcorner.
Der kommende Eurovision Song Contest findet in Wien statt. Am 12. Januar 2026 wird in einer Auslosung bestimmt, welches Land in welchem Halbfinale um den Einzug in die Final-Show kämpfen wird. Tags darauf beginnt am 13. Januar die erste Karten-Verkaufswelle, wie der österreichische Sender ORF kürzlich mitteilte.
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