Wegen Geschlechter-Tests: Turnier ohne Box-Olympiasiegerin Imane Khelif

Die algerische Sportlerin fehlt in den Niederlanden

Imane Khelif (l.) 2021 in Tokio
Imane Khelif (l.) (Bild: Swen Pförtner/dpa)

Olympiasiegerin Imane Khelif startet nicht bei einem Box-Turnier in den Niederlanden. Die Organisator*innen bedauern dies und geben dem Weltverband die Schuld.

Das Fehlen von Box-Olympiasiegerin Imane Khelif bei einem Turnier im niederländischen Eindhoven hat heftige Kritik der Organisatoren hervorgerufen. «Die Entscheidung zum Ausschluss von Imane ist nicht unsere. Wir bedauern dies», sagte der Mediendirektor des Turniers, Dirk Renders, der Nachrichtenagentur AP.

Die 26 Jahre alte Algerierin, die im Vorjahr in Paris Olympia-Gold holte, wollte in Eindhoven eigentlich erstmals wieder bei einem internationalen Turnier boxen. Sie darf nach Einführung verpflichtender Geschlechtertests durch den Verband World Boxing aber nicht antreten.

Bürgermeister verlangt Einladung von Khelif Der vom Internationalen Olympischen Komitee anerkannte Verband hatte bereits in der Vorwoche angekündigt, Khelif nicht für den Eindhoven Box Cup zuzulassen und Tests als «Teil einer neuen Richtlinie zu Geschlecht, Alter und Gewicht» angekündigt.

Während Olympia in Paris stand Khelif im Zentrum einer heftigen Geschlechter-Debatte. World Boxing hatte zuletzt erklärt, sie dürfe an keiner World-Boxing-Veranstaltung teilnehmen, bis sie sich einem genetischen Geschlechtstest gemäss den Regeln und Testverfahren von World Boxing unterzogen habe.

«So weit es uns angeht, sind alle Athleten in Eindhoven willkommen. Athleten auf der Basis umstrittener Geschlechtertests auszuschliessen, passt nicht dazu», schrieb Eindhovens Bürgermeister Jeroen Dijsselbloem in einem Brief an den niederländischen Box-Verband und den internationalen Verband. Er forderte die Organisatoren auf, Khelif zumindest zu der

«Ich wurde als Mädchen geboren, bin als Mädchen aufgewachsen und habe mein ganzes Leben als Mädchen gelebt», betonte Khelif, als bei den Sommerspielen 2024 eine heftig geführte Geschlechter-Debatte entbrannt war (MANNSCHAFT berichtete). Sie wolle nun ihre zweite Goldmedaille holen, «in Amerika, in Los Angeles», bekräftigte Khelif.

Das wäre für den US-Präsidenten ein grosses Ärgernis. Ein von Trump Anfang Februar unterzeichnetes Dekret soll trans Menschen von der Teilnahme am Frauensport ausschliessen (MANNSCHAFT berichtete).

Der Hafen der Ehe wartet mit allerhand Konventionen auf. Lohnt es sich, diese Tradition in der queeren Liebe fortzuführen? Die Hochzeitsplanerin Cora Gäbel weiss Rat (zur MANNSCHAFT-Story).

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