Geoutet und gefeuert: Schwuler US-Priester verklagt Grindr

Er fordert Schadensersatz

Symbolbild (Foto: Pixabay)
Symbolbild (Foto: Pixabay)

Ein Priester aus Wisconsin, USA, nutzte Grindr und wurde geoutet. Nun verklagt er die Dating-App. Der Vorwurf: Daten-Verkauf.

Bis 2021 arbeitete Monsignore Jeffrey Burrill als oberster Administrator der US-amerikanischen Bischofskonferenz. Dann veröffentlichte die christliche Nachrichten-Seite The Pillar einen Artikel über seine Besuche in Schwulenbars und sein Grindr-Profil. Er musste sofort zurücktreten.

Nun klagt der Priester gegen Grindr. Er sagt, die App habe seine Daten an eine christliche Organisation weitergegeben, und die wiederum an die christliche Nachrichten-Seite. In Burrills Klage heisst es, die Veröffentlichung seiner Daten habe seinem Ruf «erheblichen Schaden» zugefügt. Besonders wegen der homophoben Haltung der katholischen Kirche.

Der Priester sagte, er hätte sich nie bei der App angemeldet, wenn er gewusst hätte, dass seine Daten öffentlich zugänglich wären, so die Washington Post. «Wir wollen Antworten, damit wir das als Warnung für andere Grindr-Nutzer*innen verwenden können», sagte Gregory Helmer, ein Anwalt von Burrill.

Burrill forderte im Juni 5 Millionen US-Dollar Schadensersatz von Grindr. Die App lehnte die Forderung ab. Am 18. Juli reichte der Priester deshalb Klage ein. Er fordert Schadensersatz und die Umsetzung von Richtlinien, die verhindern sollen, dass Benutzerdaten ohne das Wissen der Benutzer*innen öffentlich zugänglich werden.

Grindr bestreitet, Benutzerdaten öffentlich zugänglich zu machen. Man wolle nun «energisch auf diese Vorwürfe reagieren werde, die auf falschen Darstellungen von Praktiken im Zusammenhang mit Benutzerdaten beruhen», so Grindr.

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