Geoutet und gefeuert: Schwuler US-Priester verklagt Grindr
Er fordert Schadensersatz
Ein Priester aus Wisconsin, USA, nutzte Grindr und wurde geoutet. Nun verklagt er die Dating-App. Der Vorwurf: Daten-Verkauf.
Bis 2021 arbeitete Monsignore Jeffrey Burrill als oberster Administrator der US-amerikanischen Bischofskonferenz. Dann veröffentlichte die christliche Nachrichten-Seite The Pillar einen Artikel über seine Besuche in Schwulenbars und sein Grindr-Profil. Er musste sofort zurücktreten.
Nun klagt der Priester gegen Grindr. Er sagt, die App habe seine Daten an eine christliche Organisation weitergegeben, und die wiederum an die christliche Nachrichten-Seite. In Burrills Klage heisst es, die Veröffentlichung seiner Daten habe seinem Ruf «erheblichen Schaden» zugefügt. Besonders wegen der homophoben Haltung der katholischen Kirche.
Der Priester sagte, er hätte sich nie bei der App angemeldet, wenn er gewusst hätte, dass seine Daten öffentlich zugänglich wären, so die Washington Post. «Wir wollen Antworten, damit wir das als Warnung für andere Grindr-Nutzer*innen verwenden können», sagte Gregory Helmer, ein Anwalt von Burrill.
Burrill forderte im Juni 5 Millionen US-Dollar Schadensersatz von Grindr. Die App lehnte die Forderung ab. Am 18. Juli reichte der Priester deshalb Klage ein. Er fordert Schadensersatz und die Umsetzung von Richtlinien, die verhindern sollen, dass Benutzerdaten ohne das Wissen der Benutzer*innen öffentlich zugänglich werden.
Grindr bestreitet, Benutzerdaten öffentlich zugänglich zu machen. Man wolle nun «energisch auf diese Vorwürfe reagieren werde, die auf falschen Darstellungen von Praktiken im Zusammenhang mit Benutzerdaten beruhen», so Grindr.
Wie queer ist … Adele? 10 gute Gründe, warum die Britin zu Recht eine LGBTIQ-Ikone ist.
Das könnte dich auch interessieren
HIV, Aids & STI
«Die sexuelle Gesundheit unserer Community steht auf dem Spiel»
Am Dienstag setzten Vertreter*innen von 48 Organisationen ein Zeichen gegen die geplanten Kürzungen bei der Prävention im Bereich der sexuellen Gesundheit. Vor Ort war auch Andreas Lehner, Geschäftsleiter der Aids-Hilfe Schweiz.
Von Greg Zwygart
Politik
Schweiz
Gesundheit
USA
Attentat auf Charlie Kirk: Mutmasslicher Täter wegen Mordes angeklagt
Der Tod von Charlie Kirk entfaltet in den USA enorme politische Wirkung. Während das Verfahren gegen den mutmasslichen Attentäter anläuft, wird Kirk von vielen Anhänger*innen schon zum Märtyrer stilisiert.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
News
TIN
Norwegen
Doku über Skandal-Paar: Die Prinzessin und ihr bisexueller Schamane
«Ein Schamane und eine Prinzessin verlieben sich ... und es gibt Bösewichte», so wird die Netflix-Doku angekündigt. Bei der Geschichte von Märtha Louise und Durek Verrett geht es also um mehr als nur eine royale Liebesgeschichte.
Von Newsdesk Staff
Gesellschaft
International
Liebe
Bi
Umfrage
Konflikte in Partnerschaften: Was beschäftigt dich am meisten?
Ob Eifersucht, Kommunikation oder Gefühlschaos: Konflikte können eine Beziehung ins Wanken bringen. Erzähl uns, wie es dir damit geht.
Von Denise Liebchen