Zum Tod von Doris Fitschen: Abschied mit Applaus
Würdigung beim Nations-League-Spiel zwischen Deutschland und Italien
Nach schwerer Krankheit ist Doris Fitschen im Alter von 56 Jahren gestorben. Ihr Vermächtnis als Spielerin und auch als Förderin des Frauenfussballs bleibt in Erinnerung.
Nun applaudieren Spieler und Fans für die ehemalige Europameisterin.
Das Nations-League-Spiel zwischen Deutschland und Italien begann mit einem kollektiven Applaus für die gestorbene Ex-Nationalspielerin Doris Fitschen. «Doris war nicht nur eine herausragende Spielerin, sondern auch eine strategische Denkerin. Sie hat massgeblich zur Förderung des Frauenfussballs beigetragen», sagte der Stadionsprecher in Dortmund vor dem Anpfiff des Viertelfinal-Rückspiels. Er lobte Fitschens Optimismus auch inmitten ihrer schweren Krankheit.
Zuvor hatte es bei der italienischen Hymne einige Pfiffe aus dem Publikum gegeben. Am Donnerstag hatten Italiens Fans im Hinspiel in Mailand die DFB-Elf so kräftig ausgepfiffen, dass die Stadionregie die Lautstärke während der deutschen Hymne nach oben drehte und die Pfiffe damit etwas übertönte.
Fitschen war am 15. März im Alter von 56 Jahren nach langer und schwerer Krankheit gestorben. Von 1986 bis 2001 trug sie 144 Mal das Trikot der deutschen Nationalmannschaft, 1989 gewann sie mit der DFB-Auswahl bei der Heim-Europameisterschaft den ersten internationalen Titel für die deutschen Fussballerinnen.
Die frühere Mittelfeldspielerin wurde insgesamt viermal Europameisterin, bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney gewann sie die Bronzemedaille.
Im Herbst 2019 hatte sie ihre Krebserkrankung öffentlich gemacht. Was ihr Privatleben betrifft, so hielt sich Fitschen, die mit Frau und Kind zusammenlebte, ansonsten bedeckt.
«Es gibt beim DFB keinen Verhaltenskodex für Spielerinnen, was ihre sexuelle Orientierung betrifft. Es wird niemandem untersagt, sich zu outen.»
Doris Fitschen
2011 hatte die damalige Nationalteam-Managerin erklärt: «Es gibt beim DFB keinen Verhaltenskodex für Spielerinnen, was ihre sexuelle Orientierung betrifft. Es wird niemandem untersagt, sich zu outen. Ich bin davon überzeugt, dass für eine Spielerin dadurch keine Nachteile entstehen.»
Fitschen war eine der herausragenden Spielerinnen ihrer Generation in Deutschland und wurde in jungen Jahren schon als «weiblicher Beckenbauer» gefeiert. Zwischen 1986 und 2001 trug sie 144 Mal das Trikot der deutschen Nationalmannschaft, 1989 gewann sie mit der DFB-Auswahl bei der Heim-EM den ersten internationalen Titel für die deutschen Fussballerinnen. Die frühere Mittelfeldspielerin wurde insgesamt viermal Europameisterin, bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney gewann sie die Bronzemedaille.
Von 2001 bis 2004 war sie in der ARD als Expertin zu sehen. Zuletzt war Fitschen als Gesamtkoordinatorin Frauen im Fussball beim DFB für die Entwicklung und Umsetzung der Strategie «Frauen im Fussball FF27» verantwortlich. Von 2009 bis 2016 war sie Managerin der Frauen-Nationalmannschaft, die in dieser Zeit zweimal Europameister und 2016 Olympiasieger wurde.
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