Lena Oberdorf wütend über anzügliche Fotos von Sportlerinnen
«Es reicht», sagt die lesbische Kickerin in ihrem Podcast
Fussballstar Lena Oberdorf beschwert sich über Fotos von Spielerinnen in «unvorteilhaften Positionen» und über KI generierte Videos, die sie küssend mit Kolleginnen zeigen.
Die 23-jährige deutsche Nationalspielerin diskutierte das Thema in ihrem jüngst gestarteten Podcast «Popcorn und Panenka». Darin macht sie ihre Wut öffentlich über Bilder, die in sozialen Netzwerken zirkulieren und sie bzw. andere Spielerinnen zeigen, wie sie am Boden liegen.
Solche Fotos hätten zur Folge, dass Spielerinnen im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen bei Fouls möglichst schnell wieder aufstünden, sagt Oberdorf. Denn: «Ganz viele Leute» würden «so ranzoomen», wenn man auf dem Bode liege. Und so wolle niemand gesehen werden.
Oberdorf geht auch auf einen «Typ in Wolfsburg auf der Tribüne» ein, der mit seinem Handy «einfach so rangezoomt» habe, «als sich die Girls gedehnt» hätten. Auch solche Bilder machten anschliessend die Runde.
«Hundert Edits»
Es gäbe zudem viele Videos von vermeintlichen «Fans» in sozialen Netzwerken, die Filmschnipsel zusammengestellt hätten: «Wenn ich nach dem Spiel auf TikTok gehe, da sehe ich auch hundert Edits. Wenn ich mein T-Shirt hoch mache, um meinen Schweiss abzuwischen, dann habe ich fünf Edits davon, mit so sexy Musik unterlegt, wo ich mir denke: puh...»
Dazu komme laut Oberdorf ein Trend, mit KI generierte Videos ins Netz zu stellen, die täuschend echt aussähen (MANNSCHAFT berichtete über mit KI verbundene Gefahren), zum Beispiel solche, in denen die lesbische Spielerin ihre DFB-Kollegin Jule Brand küsse. Sie werde da wie «ein Objekt» behandelt, meint sie - «und ich denke, es reicht».
Oberdorf spielte von 2020 bis 2024 für den VfL Wolfsburg, inzwischen ist sie beim FC Bayern München. Aktuell fällt sie jedoch wegen einer schweren Knieverletzung aus und hofft auf ein Comeback im Frühjahr.
Vergleich zu männlichen Sportlern?
Was Oberdorf in Bezug auf unvorteilhafte, aber auch stark erotische Fotos bzw. Videos von Frauen im Sport beschreibt, ist in Bezug auf Männer ebenso verbreitet. Entsprechende Kanäle auf Facebook oder Instagram sind dabei besonders bei schwulen Usern, die sich sonst kaum für Sport interessieren, populär und zeigen immer wieder herangezoomte Bilder von Spielern, denen die Hosen runterrutschen oder die im Spiel zu Boden gehen und in Positionen landen, wo man ihnen auf intimste Weise zwischen die Beine gucken kann. Die Kommentare zu den Post belegen, dass es dabei in keinster Weise im Sport geht.
Es handelt sich also um ein Phänomen, das nicht nur auf den Frauensport beschränkt ist. Allerdings scheinen männliche Spieler sich noch nicht öffentlich darüber beschwert zu haben, als «Objekte» behandelt zu werden. Meta hat die entsprechenden Kanäle auch bislang nicht als Verstoss gegen «Community Standards» unterbunden.
Match finden und Date organisieren: Grindr plant KI-Assistenz (MANNSCHAFT berichtete).
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