Frau pöbelt vor Schwulenbar – weil sie nicht reindurfte
Unter anderem mit homofeindlichen Beschimpfungen und Tritten versuchte die 49-Jährige ihren Willen durchzusetzen
In der Nacht zu Sonntag soll es in Berlin-Schöneberg zu einer Beleidigung mit homofeindlichem Hintergrund gekommen sein. Eine Frau wollte unbedingt in eine Schwulenbar gehen und wurde aggressiv.
Ersten Erkenntnissen zufolge soll die 49-Jährige versucht haben, Zutritt zu einer Bar an Kleiststrasse Ecke Eisenacher Strasse zu erhalten, in der sich aber nur schwule Männer treffen. Dies sei ihr von dem Lebensgefährten des Betreibers untersagt worden. Daraufhin soll sich die Frau, die in Begleitung einer weiteren Frau war, auf einem Stuhl vor der Bar niedergelassen und selbst mitgebrachte Getränke verzehrt haben. Aufforderungen des 56-Jährigen, den Bereich vor der Bar zu verlassen, soll sie ignoriert haben, sodass die Polizei zum Ort alarmiert wurde. Die Anweisung der Polizeikräfte befolgte die 49-Jährige dann und ging.
Tod eines schwulen Models – Mutter klagt polnische Politik an
Gegen 2 Uhr soll die Frau dann zur Bar zurückgekehrt sein und wieder versucht haben, reinzukommen. Das wurde ihr erneut untersagt, und sie soll sich erneut auf einen Stuhl vor der Bar gesetzt haben. Als sie aufgefordert wurde, sich zu entfernen, soll sie nach dem Mann getreten haben. Dem Tritt konnte der 56-Jährige ausweichen und blieb daher unverletzt. Anschliessend soll die 49-Jährige den Inhalt eines Glases, das sie mitgebracht haben soll, über seine Brust geschüttet haben.
Dann soll sie den Mann homophob beschimpft haben. Zwischenzeitlich alarmierte Polizeikräfte nahmen die Frau kurz darauf fest. Der Sachverhalt wurde aufgenommen und die offenbar alkoholisierte Tatverdächtige, die sich nach eigenen Angaben diskriminiert fühlte, nach Personalienfeststellung entlassen. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin hat die Ermittlungen übernommen.
In eigener Sache: Wir stärken uns für die Zukunft
Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 559 Fälle mit homo- und transphobem Hintergrund in Berlin erfasst. Damit hat sich die Anzahl der erfassten Fälle gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel (32%) bzw. 177 Fälle erhöht (MANNSCHAFT berichtete). In keinem Jahr zuvor wurden so viele Fälle von Gewalt gegen LGBTIQ in der Hauptstadt erfasst wie in 2019, wie MANEO, das schwule Anti-Gewalt-Projekt in Berlin, berichtet.
Zu den Bezirken, in denen LGBTIQ-feindliche Übergriffe am häufigsten vorkommen, zählten laut MANEO die Regionen Schöneberg, Neukölln und Mitte.
Das könnte dich auch interessieren
Schweizer
Beim Pride Walk in Basel bespuckt und mit Zigarette beschmissen
Flavio Miletta lief mit langer Regenbogenschleppe an der Spitze des Pride Walks in Basel, als er tätlich angegriffen wurde. Der Polizei wirft er Untätigkeit vor. Diese weist den Vorwurf zurück.
Von Greg Zwygart
Pride
Queerfeindlichkeit
News
Schweiz
USA
Neue Umfrage: Pete Buttigieg soll 2028 als Präsident kandidieren
Der offen schwule Demokrat Pete Buttigieg führt laut einer neuen Umfrage des Emerson College Polling Center die Liste potenzieller Präsidentschaftskandidat*innen seiner Partei für die nächste Wahl an.
Von Newsdesk Staff
Schwul
News
Politik
Deutschland
«Merz sollte die Pride-Flagge auf dem Kanzleramt hissen!»
Der Bundeskanzler äussert sich zum Hissen der Regenbogenfahne auf dem Bundestag. Berlins Queerbeauftragter hat kein Verständnis für dessen Haltung und dessen Formulierungen. Auch in Merz' CDU gibt es erste Stimmen zum Zirkuszelt-Vergleich.
Von Newsdesk/©DPA
News
Europa
Nach Rekord-Pride: Werden EU-Gelder für Ungarn gekürzt?
Viktor Orban wollte die Pride in Budapest stoppen – doch Hunderttausende gingen auf die Strasse. Aus Brüssel gibt es dafür Anerkennung.
Von Newsdesk Staff
News
International
Pride