«Frantz» – Emotionen ohne rührseligen Pathos
Ein Studienfreund eines gefallenen Soldaten tröstet dessen Wittwe. Doch ist Adrien wirklich der, für den er sich ausgibt? Jetzt im Kino: «Frantz» von François Ozon.
Quedlinburg, 1919. Der Schmerz über den Verlust ihres Verlobten Frantz im Ersten Weltkrieg ist bei Anna (Paula Beer) immer noch riesig – genauso bei seinen Eltern. Da taucht der junge Franzose Adrien (Pierre Niney) auf. Er gibt sich als Studienfreund von Frantz aus Paris aus und spendet mit seinen Erinnerungen Trost. Doch der Schein trügt.
François Ozon rührt das Nachkriegsdrama mit der grossen Gefühlskelle an, ohne je rührseligem Pathos zu verfallen. Vorwiegend in Schwarz-Weiss erzählt er eine Geschichte, die unglaublich menschelt.
Es entfaltet sich eine Tragödie ungeahnten Ausmasses, in der glücklicherweise aber nie die Hoffnungslosigkeit Überhand nimmt. Zudem enthält «Frantz» auch eines der kraftvollsten Statements gegen den Krieg, das das Kino in letzter Zeit gesehen hat.
Patricks Bewertung: ★ ★ ★ ★ ☆ Melodram, F/D 2016. Regie & Drehbuch: François Ozon. Kinostart: 6. Oktober
Das könnte dich auch interessieren
Kommentar
Warum sich schwule Männer mit «All of Us Strangers» identifizieren
Es wird kaum darüber gesprochen und doch ist das Nachholen für viele schwule Männer ein Bedürfnis. Der Kommentar* von Peter Fässlacher.
Von Peter Fässlacher
Film
Musik
Neue Musik: Kann Nemo an «The Code» anknüpfen?
Die Öffentlichkeit hat lange auf Nemos nächsten Zug gewartet. Jetzt ist der Nachfolge-Song des ESC-Gewinnersongs endlich da.
Von Greg Zwygart
TIN
Kultur
Eurovision Song Contest
Kultur
Schauspieler Brix Schaumburg: Als Mann bietet man mir mehr Geld an
Brix Schaumburg gilt als erster offen trans Schauspieler Deutschlands. Seit er sich geoutet hat, verspürt er nicht nur viele Privilegien, sondern auch die Verantwortung etwas zu verändern
Von Denise Liebchen
TV
TIN
Regenbogenfamilie
Musik
Madonna zurück im Studio: Gibt's ein neues «Confessions»-Album?
Die Queen of Pop neckt ihre Fans mit einem Bild aus dem Studio. An ihrer Seite: Der Produzent ihres Hit-Albums «Confessions on a Dancefloor».
Von Greg Zwygart
Kultur