Reichlich spät: FPÖ empört über Unisex-Toiletten in Wiener Bädern
Geschlechtsneutrale Umkleidebereiche gibt es in der Stadt seit 27 Jahren
Die FPÖ regt sich in einer aktuellen Pressemitteilung über Unisex-Bereiche in den Wiener Bädern auf – dabei sind diese seit Jahren Standard.
«Inakzeptabel», «Gendergleichmacherei», «bedrohlich»: Die FPÖ Wien regt sich über die geschlechtsneutralen Umkleidebereiche in den Schwimmbädern der Stadt, speziell im Theresienbad, auf. Männer- und Frauenbereiche seien unzureichend voneinander getrennt, sodass sich «Frauen in städtischen Bädern nun in den Umkleidekabinen von Männern umziehen und sich dabei vor ihnen entblössen» müssten.
Aus Sicht der Partei werde auf «Sicherheit, Bedürfnisse und Gefühle keine Rücksicht mehr genommen», sondern alles der LGBTIQ-Community recht gemacht.
In vielen Bädern und Thermen der Stadt gibt es derweil seit Jahren Kabinen, in denen sich Personen – unabhängig vom Geschlecht – umziehen können. Auf Anfrage des Standard teilte die FPÖ mit, dass dieser Zustand für einige Beschwerden gesorgt habe, die die Partei erreicht hätten.
«Dies entspricht dem gängigen Standard und kommt bei Neubauten oder Umbauten zur Anwendung», reagierte die Stadt Wien. Man habe die Aussagen mit Befremden zur Kenntnis genommen. «Hier war wohl noch nie jemand in einem modernen Bad oder einer Therme.» Die letzten getrennten Umkleiden wurden 1984 errichtet, schon im Jahr 1997 wurden im Hütteldorfer Hallenbad Unisex-Umkleiden eingerichtet.
Die FPÖ forderte nun aber Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) auf, in städtischen Bädern «nach den zwei Geschlechtern getrennte Dusch- und Umziehmöglichkeiten zur Verfügung» zu stellen. In ihrem Wahlprogramm fordert die Partei eine Verfassungsbestimmung Festlegung, die besagt, dass nur Mann und Frau existieren.
Das neue Wahlprogramm ist voller Verbote: Staatliches Verbot von «Transgender-Gehirnwäsche», Genderverbot, Verbot von trans und inter Athlet*innen und vieles mehr (MANNSCHAFT berichtete).
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