Fluid: Rebel Wilson lanciert inklusive Dating-App «ohne Etikettierungen»
Der Hollywoodstar wisse selbst nicht hundertprozentig, wie er seine Sexualität kategorisieren solle
Die Schauspielerin Rebel Wilson bringt eine neue «queere» Dating-App auf den Markt, die den Namen Fluid trägt.
Nachdem die Australierin mit ihrem Coming-out weltweit Schlagzeilen machte (MANNSCHAFT berichtete) und dann gleich danach ihre Lebenspartnerin Ramona Agruma vorstellte, eine Schmuckdesignerin, war sie abermals in den Nachrichten, als sie mit Hilfe einer Leihmutter ihr erstes Kind bekam. Ein vorheriger Versuch sei wegen einer Fehlgeburt fehlgeschlagen, wie sie diese Woche in einer Radiosendung verriet.
«Ich habe mit einer Leihmutter versucht, das Baby zu bekommen, und leider hatte der Embryo eine Fehlgeburt», erzählte Wilson in der neuen Episode von The Pick Up with Britt, Laura, and Mitch. «Man ist so glücklich, wenn es klappt», erinnert sie sich im Gespräch mit den Moderator*innen. Doch dann verlor sie das Baby. «Es war wirklich traurig.» Nach dem Verlust versuchte es Wilson noch einmal.
«Wunderschönes Wunder» Als sie ihre Beziehung zu Agruma im Juni 2022 öffentlich machte, erwartete Wilson bereits das zweite Baby per Leihmutter. «Ich war erst seit zwei Monaten mit Ramona zusammen und ich musste sagen: ‹Übrigens, die Leihmutter sieht so aus, als wäre sie aus dem ersten Trimester heraus und es ist ernst und ich werde bis zum Ende des Jahres ein Baby bekommen.›»
Schliesslich konnte sie im November 2022 ihre Tochter in die Arme nehmen. Die Geburt machte sie damals via Instagram öffentlich. «Ich bin stolz, die Geburt meines ersten Kindes Royce Lillian bekannt zu geben, das letzte Woche per Leihmutterschaft geboren wurde. Ich kann die Liebe, die ich für sie empfinde, gar nicht beschreiben, sie ist ein wunderschönes Wunder», schrieb sie zu einem Foto der Kleinen.
Daraufhin gab es in sozialen Medien teils heftige Kritik, dass Wilson für die Geburt eine Leihmutter in Anspruch genommen habe.
Jetzt hat sie in einem Interview mit der US-Zeitschrift People verraten, dass sie Mitgründerin einer neuen Firma sei, die die App Fluid entwickelt habe. Sie sei «aufgeregt» hinter dieser «inklusiven Dating-App» zu stehen, heisst es.
«Liebe ohne Etiketten» «Ich dachte niemals, dass ich 100 Prozent hetero bin», so die 42-Jährige. «Das ist die erste Dating-App, wo sich niemand festlegen oder ein Häkchen setzen muss bei ‹Ich bin hetero›, ‹Ich bin homo›, ‹Ich bin bi›, man muss auch nicht beschreiben, wonach man sucht.» Es sei wie «Liebe ohne Etiketten», so Wilson.
Der Ankündigung zufolge sei die App «offen für queere und sogar heterosexuelle Menschen».
Im People-Interview erklärt Wilson, wie die App funktioniere: «Der Algorithmus registriert, auf wen man anspringt und wie viel Zeit man auf bestimmten Profilen verbringt. Er ist flexibel genug dir zu folgen, wenn deine Sexualität und Präferenzen sich in eine andere Richtung verschieben. Der Algorithmus arbeitet auch mit Interessensgebieten.»
Fluid soll ab Ende des Monats über App Stores verfügbar sein. Es sei eine App, die Wilson selbst früher gern gehabt hätte – und die vor fünf Jahren sehr hilfreich für sie gewesen wäre, so die Schauspielerin.
Im Interview verrät Wilson zudem, dass sie nach wie vor nicht wisse, wie sie ihre Sexualität definieren solle: «Aber ich weiss ganz sicher, dass es da draussen eine Menge Menschen gibt, die sie auch nicht vollständig definieren möchten.»
Generation Z als Vorbild Als der «Pitch Perfect»Star Ramona Agruma kennenlernte, sei sie anfangs schockiert gewesen, wie tief und unmittelbar die Verbindung gewesen sei. «Ich dachte eigentlich, ich sei auf der Suche nach einem Ehemann und habe zirka 50 Männer in einem einzigen Jahr gedatet. Dabei war ich immer schon ein ‹Girl’s Girl›, also mit Frauen zusammen. Mit ihnen hatte ich auch tiefe Freundschaften, aber jetzt wurde erstmals eine romantische Beziehung daraus. Und ich dachte: ‹Was, wenn das ein Teil meiner Persönlichkeit ist, den ich unterdrückt und nicht weiter erkundet habe? › Vielleicht hätte ich das schon zehn Jahre früher tun sollen, ich weiss es nicht. Meine Entwicklung ist so, wie sie ist.»
«Im Moment bin ich in einer wunderbaren gleichgeschlechtlichen Beziehung», so Wilson, «und das ist fantastisch».
Neben ihren eigenen Erfahrungen sei die Entwicklung von Fluid durch den Kontakt mit den Darsteller*innen des Films «Senior Year» inspiriert worden, viele von ihnen Angehörige der sogenannten Generation Z (MANNSCHAFT berichtete).
«Interessant ist, dass die jüngeren Darsteller*innen in unserem Team so unglaublich offen mit ihrer Sexualität umgehen und dass diese Art von Freiheit beeindruckend ist – und gefeiert werden sollte», so Wilson. «Ich habe von ihnen viel gelernt.»
Weitere Informationen zur neuen App finden sich hier unter der Überschrift «Love has no labels».
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