FIFA bestraft Mexiko wegen schwulenfeindlicher Rufe bei WM
Schon beim Confederations Cup war das Nationalteam von Mexiko von der FIFA verwarnt worden. Die Mannschaft richtete sich anschließend in einem offenen Brief an ihre Fans mit dem Appell, homophobe Rufe einzustellen. Auch vor der WM in Russland bat der mexikanische Verband seine Anhänger, schwulenfeindliche Sprechchöre oder Beschimpfungen zu unterlassen. Es half nichts.
Nun hat der Fußball-Weltverband FIFA Mexiko zu 10.000 Schweizer Franken (etwa 8630 Euro) Geldstrafe verurteilt. Nach einem Urteil des Disziplinar-Komitees der FIFA von Mittwoch wurden die Mexikaner für schwulenfeindliche Rufe ihrer Fans im WM-Vorrundenspiel gegen Deutschland bestraft, genauer: gegen Torwart Manuel Neuer. Das teilte der Weltverband mit. Das Gremium sprach zudem eine Warnung aus, dass bei erneuten Verstößen weitere Strafen drohen. (Auch der DFB straft hin und wieder Spieler oder Fans, die sich homophob äußern, aber nicht oft genug. Oft fehlt es den deutschen Vereinen auch an Problembewusstsein.)
Die mexikanischen Fans hatten während der ersten Halbzeit der Partie im Moskauer Luschniki-Stadion bei Abschlägen oder Freistößen des deutschen Gegners „Puto” gerufen. Das Schimpfwort kann „Schwächling” bedeuten. Wenn es aber von Tausenden Fußballfans skandiert wird, ist es eher mit „Schwuchtel” zu übersetzen.
Bei der aktuellen WM führt die FIFA in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Football Against Racism in Europe (FARE) laut eigenen Angaben zum ersten Mal umfangreiche Antidiskriminierungskontrollen durch. Je Spiel beobachten drei speziell geschulte Mitarbeiter, wie sich Fans und Zuschauer verhalten und was sie skandieren. Diskriminierende Vorfälle melden sie dann der FIFA.
Das könnte dich auch interessieren
Kultur
Warum musste Eric Lembembe sterben? Ein Film gibt Antwort
Im Jahr 2013 wurde der junge Journalist und LGBTIQ-Aktivist Eric Lembembe in Kamerun ermordet. Er wurde gefoltert und zu Tode geprügelt, weil er schwul war.
Von Newsdesk/©DPA
Film
LGBTIQ-Rechte
Queerfeindlichkeit
Queerfeindlichkeit
Trans Personen in den USA: «Pride bedeutet Widerstand»
Ein Besuch bei der trans Community kurz vor Beginn des Worldpride in Washington
Von Newsdesk/©DPA
Pride
TIN
Sport
Wegen Geschlechter-Tests: Turnier ohne Box-Olympiasiegerin Imane Khelif
Olympiasiegerin Imane Khelif startet nicht bei einem Box-Turnier in den Niederlanden. Die Organisator*innen bedauern dies und geben dem Weltverband die Schuld.
Von Newsdesk/©DPA
News
TIN
Berlin
Mobbingfall gegen schwulen Lehrer: Senatorin verteidigt sich
Ein schwuler Lehrer berichtet von Mobbing gegen ihn an seiner Schule. Die CDU-Bildungssenatorin weist Kritik im Umgang damit zurück und beklagt ein Dickicht an Zuständigkeiten.
Von Newsdesk/©DPA
Bildung
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
News