Falks Richters «In My Room» nominiert für Mülheimer Theatertage
Das Auswahlgremium lobte die «empathische wie sachdienliche Auseinandersetzung mit Männerbildern»
Die Produktion «In My Room» von Falk Richter und dem Ensemble ist nominiert für «Stücke 2020» der 45. Mülheimer Theatertage. Die Jury lobte die «empathische wie sachdienliche Auseinandersetzung mit Männerbildern» und die «wertvolle Verständnisarbeit».
In der Begründung der Jury heisst es weiter: «Es ist ein sehr empathischer Abend, zum Lachen, zum Weinen, zum Nachdenken und Trauern. Womöglich war man seinem eigenen Vater verständnismässig noch nie so nahe wie hier.»
Wie Deutschland ESC-Beitrag für Rotterdam kürte
Shermin Langhoff, Intendantin des Maxim Gorki Theaters über die Nominierung: «Wir freuen uns sehr, dass die Arbeit von Falk Richter und dem grossartigen Ensemble diese Anerkennung findet. In My Room kommt genau zur richtigen Zeit: Vor dem Hintergrund des Erstarkens konservativer Rollenbilder vom starken Macho-Mann nähern sich Falk Richter und Ensemble dem komplexen Geschlechterthema in unmittelbarer Weise – in biografischen Skizzen und grossen Songs.
Die Schauspieler Emre Aksızoğlu, Knut Berger, Benny Claessens, Jonas Dassler und Taner Şahintürk widmen sich auf eine jeweils ganz eigene Art unterschiedlichen Vaterfiguren und erzählen von neuen Möglichkeiten des Mannseins. Über die oft vertrackte Vater-Sohn-Beziehung auf eine andere, auch hoffnungsvolle Art sprechen, darüber lachen, singen und weinen zu können, ist der grosse Verdienst dieser Inszenierung», so Langhoff weiter.
Wie der Vater, so der Sohn?
«In My Room» wurde von Falk Richter und dem Ensemble am Maxim Gorki Theater als Rechercheprojekt entwickelt. Dafür setzte sich das Team intensiv mit Männerbildern und Vater-Sohn-Beziehungen auseinander. Das Stück ist eine persönliche, autofiktionale Auseinandersetzung mit ganz verschiedenen Vaterfiguren in kurzen Episoden, die Erinnerungen, Stimmen, popkulturelle Bilder und Songs und den gesellschaftlichen Kontext ineinander verwebt. Manchmal brutal, manchmal liebevoll wird ausgelotet, was es im Jahr 2020 bedeutet und bedeuten könnte, ein Mann zu sein. Das Stück begnügt sich dabei nicht mit der Bestandsaufnahme eines gesellschaftlichen, rechten Rollbacks in Sachen Männlichkeit, sondern zeigt neue Modelle und Möglichkeiten jenseits der alten Muster auf.
Das Stück (Regie und Text: Falk Richter) wurde am 15. Januar 2020 im Maxim Gorki Theater uraufgeführt (MANNSCHAFT berichtete). Die «Stücke 2020» finden vom 16. Mai bis zum 6. Juni 2020 in Mülheim an der Ruhr statt. Acht ausgewählte Autor*innen konkurrieren dort um den Dramatikerpreis.
Das könnte dich auch interessieren
Regenbogenfamilie
Gemeinsam mit Saskia und Dominique durch die Kinderwunschklinik
Saskia (29) und Dominique (27) leben gemeinsam in einem kleinen Haus in Seewe im Kanton Solothurn. Seit über sieben Jahren sind die beiden ein Paar. Sie wünschen sich ein Kind und haben sich dazu entschieden, diesen Wunsch in der Schweiz zu verwirklichen.
Von Elena Löw
Lesbisch
Schweiz
Kunst
Maler Norbert Bisky: «Ich wollte kein konventionelles Leben»
Im Herbst ’89 sagt ein 18-Jähriger in Uniform: «Ich fahre jetzt nach Hause, das hier ist Quatsch.» Kurz darauf sitzt Norbert Bisky in Haft. Aus dem DDR-Soldaten wurde einer der prägnantesten Künstler seiner Generation.
Von Denise Liebchen
Kultur
Schwul
USA
«War glamourös»: Schwuler Hochstapler George Santos geht ins Gefängnis
Der ehemalige US-Kongressabgeordnete George Santos hat sich kurz vor seiner bevorstehende Haftstrafe von über 7 Jahren von seinen Follower*innen verabschiedet. Der schwule Republikaner hatte sich wegen Betrugs schuldig bekannt.
Von Newsdesk/©DPA
Schwul
News
Justiz
Musik
Kommt jetzt «Confessions» Teil Zwei? Madonna deutet Nachfolgealbum an
Sie nimmt gerade ihr 15. Studioalbum in London auf – und verschickt kryptische Meldungen auf Instagram
Von Newsdesk Staff
Kultur
People