Zwei internationale Schauspielpreise für Günter Tolar

Im Kurzfilm «Fabiu» verliebt er sich in den Pfleger seiner schwerkranken Ehefrau

Günter Tolar (re) in «Fabiu» (Foto: Fabiu/Stefan Langthaler)
Günter Tolar (re) in «Fabiu» (Foto: Fabiu/Stefan Langthaler)

Die schwule Fernsehikone Günter Tolar (82) aus Österreich ist im November gleich zweimal als «Best Actor» bei renommierten internationalen Filmfestivals ausgezeichnet worden.

Sowohl beim 10. Mallorca International Film Festival als auch beim 39. Sulmona International Film Festival ist damit seine bewegende Darstellung im Kurzfilm «Fabiu» des Regisseurs Stefan Langthaler gewürdigt worden.

Der Film erzählt die Geschichte eines alten Mannes (Günter Tolar), der spät im Leben mit unterdrückten Begierden und verborgenen Sehnsüchten konfrontiert wird, als er sich in den ungarischen Pfleger (Kristóf Gellén) seiner schwerkranken Ehefrau (Birgit Stimmer) verliebt.

Der Film ist seit seiner Weltpremiere im Januar 2020 im Rahmen des Filmfestivals Max Ophüls Preis zu 88 Filmfestivals in 28 Ländern eingeladen worden und hat 30 Auszeichnungen erhalten – darunter eine Special Mention beim größten und bedeutendsten Kurzfilmfestival der Welt dem Festival du Court-Métrage de Clermont-Ferrand.

Weitere prestigeträchtige Auszeichnungen und Festivalteilnahmen u.a.: Palm Springs Shortfest, HollyShorts (Best International Film), Cleveland Int. Film Festival (Honorable Mention), Rhode Island Int. Film Festival (Alternative Spirit Award), Blaue Blume Award (Bester Film, Beste Regie), Festival Internacional de Cine de Huesca, Thomas Pluch Drehbuchpreis.

Tolar ist ein österreichischer Schauspieler, Fernsehmoderator und Autor, der sich vor knapp 30 Jahren als schwul outete. Was danach geschah, beschreibt er heute als «überwältigend positiv». Alle Spekulationen, dass ihm sein Coming-out geschadet habe, seien falsch und «zumeist von Leuten erfunden, die mir den Erfolg nicht vergönnen», erklärt er auf seiner Homepage.

Vorausgegangen war seinem Coming-out der Suizid seines langjährigen Lebensgefährten. Norbert Ofner hatte Angst, dass herauskommt, dass er schwul ist.

Jede*r 4. LGBTIQ Jugendliche hat Suizidgedanken wegen Corona. Das ergab im Frühjahr eine Befragung der anyway-Besucher*innen in Köln (MANNSCHAFT berichtete).

Brauchst du Hilfe? Wende dich in der Schweiz telefonisch an die Nummer 143 oder schreibe an die Berater*innen von Du-bist-Du.ch. In Österreich hilft die HOSI Wien (zu Büroöffnungszeiten) unter (+43) 660 2166605, das Kriseninterventionszentrum oder für LGBTIQ die psychosoziale Beratungsstelle Courage. In Deutschland gibt es die Notfall-Nummer 19446, zudem hilft u.a. der Verband für lesbische, schwule, bisexuelle, trans, intersexuelle und queere Menschen in der Psychologie, in Städten wie Köln kann man sich an Rubicon wenden.

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