ESC in Bern und Biel? Zwei Parteien wollen es verhindern
SVP und EDU wollen Berichten zufolge das Referendum ergreifen
Neben Zürich, Basel und Genf kandidieren Bern und Biel gemeinsam für die Austragung des Eurovision Song Contest 2025. SVP und EDU wollen der Doppelbewerbung einen Strich durch die Rechnung machen.
Wie das SRF berichtet, wollen SVP und EDU das Referendum gegen die ESC-Pläne ergreifen. Grund seien die Sicherheitskosten in Höhe von circa 30 Millionen Franken. Wegen der Referendumsfristen wäre damit aber über Monate unklar, ob der Kanton Bern überhaupt mit dem Geld für die Austragung des ESC rechnen kann. Angesichts des engen Zeitplans könnte dies die Kandidatur Berns gefährden.
EDU-Grossrat Samuel Kullmann findet den ESC zu umstritten. Dort werde Antisemitismus toleriert und Okkultismus praktiziert; letzteres zielt offenbar auf den irischen Beitrag ab (MANNSCHAFT berichtete). Dies führe zu einem schweren Reputationsschaden und zu grossen Sicherheitsrisiken für Bern. Andere Kantone wie etwa Zürich oder die Stadt Basel hätten nicht nur tiefere Steuern, sondern auch mehr finanziellen Spielraum. «Überlassen wir ihnen diese hohen Ausgaben und die weiteren Probleme, die ein solcher Grossanlass mit sich bringt», so SVP-Grossrat Samuel Krähenbühl.
Da der Kanton Bern die Steuern senken wolle, könne er sich den ESC gar nicht leisten. Krähenbühl sieht ausserdem Probleme beim Verkehr. Ein solch grosses Event würde die Stadt Bern lahmlegen, die sich mit Nemos Heimatstadt Biel bewirbt.
Die beiden Bewerber-Städte sind rund 40 Kilometer respektive 35 Zugminuten voneinander entfernt. Für die gemeinsame Durchführung des ESC stellen die beiden Städte finanzielle Mittel zur Verfügung: Biel beteiligt sich mit 1 Million Franken, die Stadt Bern mit 7 Millionen Franken. Gemäss Medienmitteilung erbringen Bernexpo und private Veranstalter*innen einen «substanziellen Beitrag» durch Nutzungssynergien.
Die Kantonsregierung selber will sich oiffenbar an diesem Donnerstag zum angekündigten Referendum der SVP und EDU äussern. «Unsere Version des ESC wäre eine bernisch redimensionierte, aber umso feinere Veranstaltung, in der die Qualität, das Herz und die Diversität und die Nachhaltigkeit klar im Vordergrund stehen», hatte Ende Juni der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried zu den Plänen erklärt.
Mitte Juni gab die Stadt St. Gallen bekannt, dass man sich aufgrund der «hohen Erwartungen» nicht für die Austragung bewerbe (MANNSCHAFT berichtete).
Entschieden wird Ende August In der Schlussphase der Bewerbung wollen die Partnerstädte Bern und Biel, der Regierungsrat und Bernexpo «alles Notwendige für einen Zuschlag» unternehmen. Der Terminplan sieht vor, dass die EBU und die SRG im Juli und August die eingereichten Dossiers prüfen, Besuche und Besichtigungen angehen und bis Ende August den Entscheid über den Austragungsort des ESC 2025 bekanntgeben.
Mehr: Regisseur Michael Schmitt im exklusiven Interview über sein neues Netflix-Projekt «Kaulitz & Kaultiz»: «Bill musste seine Queerness viele Jahre geheim halten» (MANNSCHAFT+)
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