Erzbischof Gänswein sieht Stimmungsmache gegen Benedikt
Auf ein Ja zur Segnung homosexueller Paare etwa brauche man in Deutschland auch nicht zu hoffen
Erzbischof Georg Gänswein glaubt nicht, dass die deutschen Katholiken mit ihren jüngsten Reformbeschlüssen die Zustimmung von Papst Franziskus erhalten werden.
Der Privatsekretär des emeritierten Papstes Benedikt XVI. sagte dem Kirchensender EWTN am Dienstag, der Synodale Weg in Deutschland könne zwar «Texte fabrizieren». Kirchenrechtlich entscheidend sei aber die von Rom organisierte Weltsynode, auf die derartige Erklärungen Einfluss haben müssten. «Ich bin überzeugt, dass sie unfruchtbar sind.»
Vergangene Woche hatte die katholische Kirche in Deutschland bei einer Synodalversammlung in Frankfurt Reformen beschlossen. Sie sprach sich für mehr Teilhabe der Gläubigen bei der Auswahl von Bischöfen, die Segnung homosexueller Paare sowie die Zulassung von verheirateten Priestern und Frauen als Diakoninnen aus. Gänswein sagte, wenn die Deutschen meinten, sie müssten «Rom sozusagen auf die Sprünge helfen, dann dürfen sie das gerne tun». «Ich wäre etwas vorsichtiger, ich wäre etwas weniger – jetzt sage ich es brutal – präpotent und würde dann also auch einen Gang runterschalten, auch in der Vorstellung in der Öffentlichkeit.»
Zudem könne man darüber spekulieren, inwieweit die jüngsten Entwicklungen mit dem Missbrauchsgutachten und der Kritik an Benedikt zusammenhängen. Der Erzbischof sprach von einer Kampagne. «Man will ihm – ich sage es mal etwas salopp – an den Karren fahren.» In dem Gutachten wird Benedikt während seiner Zeit als Erzbischof von München und Freising Fehlverhalten in vier Fällen vorgeworfen.
Benedikt ist der Vater der Transparenz.
Dem Vorwurf der Vertuschung widersprach Gänswein erneut. Benedikt habe nie gelogen. «Er ist der Vater der Transparenz.» Als Papst und zuvor als Präfekt der Glaubenskongregation habe er entscheidende Reformen im Kampf gegen Kindesmissbrauch und Pädophilie veranlasst.
Derweil haben elf Generalvikare der katholischen Kirche einen Verzicht auf arbeitsrechtliche Sanktionen für kirchliche Mitarbeiter wegen ihrer privaten Lebensführung gefordert. (MANNSCHAFT berichtete)
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