Ein Wahlsieg auch für LGBTIQ-Anliegen
In der Schweiz feiern Grüne und Grünliberale grosse Erfolge, zwei LGBTIQ-freundliche Parteien
Die Schweiz hat ein neues Parlament gewählt. Die Grünen und Grünliberalen gehen dabei als grosse Siegerinnen hervor. Die beiden Parteien gelten als klare Verfechterinnen von LGBTIQ-Rechten.
Die grüne Welle ist im Schweizer Parlament angekommen. Die Grünen und Grünliberalen können an den nationalen Wahlen vom 20. Oktober deutliche Siege verbuchen.
Den neusten Hochrechnungen von Schweizer Radio und Fernsehen SRF zufolge gewinnen die Grünen 17 Sitze und kommen neu auf 28 Sitze. Es ist der grösste Sitzgewinn einer Partei seit der Einführung des Proporzsystems vor genau 100 Jahren. Die Grünliberalen legen 9 Sitze zu und kommen neu auf 16 Sitze.
Die beiden Parteien haben sich nebst der SP stets klar zu LGBTIQ-Rechten bekannt. Der Gesetzesentwurf zur Ehe für alle stammt etwa aus den Reihen der Grünliberalen und wird auch von den Grünen und der SP geschlossen unterstützt. Diese links-grünen Parteien haben im Nationalrat auch die Erweiterung des Diskriminierungsschutzes auf die sexuelle Orientierung durchgebracht, die am 9. Februar 2020 jedoch vors Volk kommt. Rechtskonservative Parteien haben erfolgreich das Referendum ergriffen.
Im Oktober zieht MANNSCHAFT mit dir aufs Land!
Der Linksrutsch dürfte sich positiv auf LGBTIQ-Rechte auswirken. In seiner neuen Zusammensetzung wird das Parlament unter anderem über die Ehe für alle befinden oder das Verbot von Konversionstherapien an Kindern und Jugendlichen. Eine Reform der Personenstandsänderung steht ebenfalls an. Dadurch sollen trans Menschen ihr amtliches Geschlecht einfacher ändern können.
Ein Wermutstropfen für Kenner*innen der Schweizer LGBTIQ-Politik ist der Sitzverlust von BDP-Nationalrätin Rosmarie Quadranti. Ihre Partei ist die grosse Verliererin der Wahlen und konnte im Zürich nicht die erforderlichen Stimmen für ihren Sitz erreichen. Aus der Feder von Quadranti stammen unter anderem die Motion zum Verbot von Konversionstherapien sowie die Motion zur statistischen Erfassung von Hassverbrechen gegenüber LGBTIQ-Menschen (MANNSCHAFT berichtete).
Schweizer LGBTIQ-Organisationen hatten die Community für die Wahlen mobilisiert und gemeinsam die Plattform regenbogenpolitik.ch lanciert (MANNSCHAFT berichtete). Dort stellten sie National- und Ständeratskandidat*innen vor, deren LGBTIQ-Freundlichkeit sie anhand von Fragebogen prüften.
Das könnte dich auch interessieren
Justiz
«Heimtückischer» Mordversuch in Thüringen: Brutale Attacke bei Sexdate
Zwei Männer verabreden sich über eine Internetplattform zum Sex, doch die Situation eskaliert: Wegen versuchten Mordes steht ein 25-Jähriger nun vor dem Landgericht Gera.
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Österreich
Bei Blasmusik-Fest: FPÖ-Mann hetzt gegen Regenbogenparade
Der obersteirische FPÖ-Abgeordnete Wolfgang Zanger nutzt die «Lange Nacht der Blasmusik» in St. Margarethen in der Steuermark für eine Hasstirade gegen LGBTIQ. Schwuler SPÖ-Abgeordneter: Lasst die Leute mit eurem Kulturkampf in Ruhe!
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
Pride
«Queers fragen sich: Wie kann ich sicher in Thüringen leben?»
9 Pride-Paraden – aber kein Sicherheitskonzept. Die Teilnehmenden fühlen sich zunehmend verunsichert. Zu Recht?
Von Newsdesk/©DPA
Queerfeindlichkeit
Brandenburg
Schwerer Raub beim Date: Erste Tatverdächtige ermittelt
Verabredet über eine schwule Dating-App: Nachdem ein 71-Jähriger von mehreren Personen gemeinschaftlich geschlagen, getreten und beraubt worden sei, konnte die Polizei erste Tatverdächtige ermitteln.
Von Newsdesk Staff
Deutschland
Queerfeindlichkeit
Schwul
News
Dating