«Ganz normaler Junge»: BVB-Chef verteidigt Nmecha-Transfer
Viele Fans sehen Äusserungen des Mittelfeldspielers als nicht vereinbar mit BVB-Grundwerten
Nach einem Gespräch mit dem als queerfeindlich kritisierten Fussballer Felix Nmecha gibt es für BVB-Clubchef Watzke keine Bedenken, den Wolfsburger Spieler zu verpflichten.
Borussia Dortmunds Clubchef Hans-Joachim Watzke hat die bevorstehende Verpflichtung von Felix Nmecha verteidigt. «Das ist ein ganz normaler Junge, ein normaler junger Fussballer», sagte Watzke der Süddeutschen Zeitung nach einem Treffen mit dem Wolfsburger Profi.
Einige Anhänger*innen des BVB hatten sich gegen den Transfer ausgesprochen, weil Nmecha in den sozialen Medien Inhalte geteilt hatte, die als homophob und queerfeindlich ausgelegt wurden (MANNSCHAFT berichtete). Dies ist nach Meinung von Fans nicht mit den Grundwerten des BVB vereinbar.
Erst postete Nmecha auf Instagram einen Beitrag des US-Rechtsextremisten Matt Walsh, der in einem Video den Vater eines trans Kindes scharf kritisierte. Anfang Juni setzte Nmecha die LGBTIQ-Bewegung mit dem Teufel gleich.
Keine «missionarische» Tätigkeit Watzke, der gemeinsam mit Vereinspräsident Reinhold Lunow das Gespräch mit dem 22-Jährigen gesucht hatte, erklärte auch, dass man sich mit dem Spieler einig sei, dass er sich trotz seines Glaubens als Christ im Team und Verein nicht «missionarisch» betätigen könne.
Nmecha sei aber auch kein Typ, der innerhalb einer Gruppe mit seinen Einstellungen oder seinem Verhalten für Unruhe sorge, sagte Watzke. Der Spieler hatte zuletzt via Instagram erklärt, dass er alle Menschen liebe, niemanden diskriminiere und dass er weder homophob noch transfeindlich sei.
Im Transferbemühen um den Jung-Nationalspieler fehlt nun nur noch die Einigung der beiden Clubs. Eine Ablösesumme von 25 Millionen Euro werden die Dortmunder wohl zahlen müssen. Nmecha steht in Wolfsburg noch bis zum 30. Juni 2025 unter Vertrag und gilt als Nachfolger für den zu Real Madrid gewechselten Jude Bellingham.
In Frankreich weigerten sich zuletzt Spieler der ersten und zweiten Liga an einer Aktion gegen Homophobie teilzunehmen (MANNSCHAFT berichtete).
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