Belgien: Minister will Ehe für alle in der Verfassung verankern
Man will Verhältnisse wie in den USA verhindern
Im Jahr 2003 war Belgien das zweite Land weltweit, das die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare legalisierte – nach den Niederlanden (zur MANNSCHAFT-Story). Doch nun will Minister Rob Beenders einen Schritt weiter gehen und dieses Recht auch in der Verfassung verankern.
Das berichtet Het Nieuwsblad, bestätigt durch den Minister für Gleichstellung und Verbraucherschutz in der Sendung De ochtend auf Radio 1.
«Wir sehen in den USA, dass Präsident Donald Trump Gesetze von einem Tag auf den anderen aufhebt. Das kann auch hier passieren.»
Rob Beenders
«Wir sehen jeden Tag in den USA, dass Präsident Donald Trump Gesetze von einem Tag auf den anderen aufhebt. Das kann auch hier passieren. In Italien sehen wir, wie in die Rechte von Leihmüttern eingegriffen wird», so Beenders. Italien hat es Paaren zudem unter Strafe gestellt, im Ausland eine Leihmutter zu suchen.
Deshalb sei laut Beenders die Verfassung das bessere Instrument. «Wenn man das in die Verfassung aufnimmt, ist es schwieriger, es wieder zu ändern», sagt der Minister. «Der Premierminister hat nun jede Partei der Regierungsmehrheit um eine Liste mit Artikeln gebeten, die sie in der Verfassung ändern wollen.» Die Beratungen innerhalb der Regierung dazu hätten noch nicht begonnen, aber die sozialdemokratische Partei Vooruit bringt dieses Thema nun bereits ein.
«Wenn wir das tun, wären wir eines der ersten Länder. Belgien war immer ein Vorreiter bei der Gleichstellung der Rechte – das müssen wir unbedingt versuchen umzusetzen.» Zugleich räumt der Minister ein, dass eine Verfassungsänderung die zunehmende Queerfeindlichkeit in sozialen Medien und Klassenzimmern nicht verhindern werde.
Der Hafen der Ehe wartet mit allerhand Konventionen auf. Lohnt es sich, diese Tradition in der queeren Liebe fortzuführen? Die genderfluide Hochzeitsplanerin Cora Gäbel weiss Rat (MANNSCHAFT Story).
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